Gestern Abend sind wir mal wieder recht spät an unserem Schlafplatz in Beuil angekommen. Dieser ist ein guter Ausgangspunkt für die kleine Extrarunde, die wir heute vorhaben. Wären wir nach der Abfahrt vom Col de la Bonette einfach weiter Richtung Menton gefahren, würde uns ein Stück der RDGA fehlen. Deshalb schieben wir heute diese zusätzliche Schleife ein, die uns durch den Gorges du Cians und den Gorges de Daluis führen wird. Den 2. davon kennen wir schon von vorgestern, allerdings bei nicht so gutem Licht am frühen Abend.
Gorges du Cians
Südlich von Beuil beginnt die Schlucht des Cians, einem Nebenfluss des Var. Sie zählt zu den schönsten der französischen Seealpen und überwindet auf 25 km Länge einen Höhenunterschied von 1.600 Metern. Die Felswände bestehen aus rotem Schiefer und weißem Kalkstein und leichten in der Sonne besonders schön. Wir halten an der Passage de la Petite Clue, einem Stück der alten Straße, die für Fahrzeuge gesperrt ist. Nach Regenfällen sollte man dort lieber nicht herumlaufen, denn der Weg ist übersät von kleinen Sternchen, die sich dann wohl lösen können und auch mal einen Kopf treffen könnten. Heute ist schon der 4. Tag mit purem Sonnenschein und wir wagen es, in die Schlucht hinein zu laufen. Es sind wirklich nirgendwo Fangnetze für Steinschlag angebracht und irgendwie bin ich dann doch froh, nach einer Stunde wieder beim Camper zu sein. Die Schlucht mit dem wilden Fluss ist aber wirklich beeindruckend und der Halt hat sich in jedem Fall gelohnt.


Gorges de Daluis
Diese Schlucht kennen wir ja schon von vorgestern, aber heute im Sonnenlicht sieht das natürlich nochmal doppelt so schön aus. Zum mittlerweile 4. Mal fahren wir die abwechslungsreiche Strecke und genießen die Ausblicke. Als Adriano mit der Drohne neben Schorschi her fliegen möchte, passiert es dann. Verbindungsabbruch, als wir durch einen Tunnel fahren. Adriano klettert schnell auf einen Felsen, aber es gelingt ihm nicht, die Verbindung herzustellen. Nach 30 Minuten hin und herfahren wollen wir schon aufgeben, als plötzlich das Steuergerät der Drohne piepst. Sie ist tatsächlich von selbst zum Startpunkt zurückgekehrt und wir können sie erleichtert wieder einsammeln. Glück gehabt!!! Nun sind wir diese Strecke aber wirklich oft genug gefahren und steuern den nächsten Pass an. In Guillaumes erreichen wir übrigens wieder die RDGA, die wir hier vor 2 Tagen für unsere Extra-Pass-Runde verlassen haben.


Col de Valberg
Die Passstraße ist sehr gut ausgebaut und in gutem Tempo zu fahren. Nach der ganzen Aufregung mit der Drohne genehmigen wir uns auf der Passhöhe Kaffee mit Kuchen, bevor es weitergeht zum Pass Nr. 14.


Col de la Couillole
Auch die Auffahrt von dieser Seite auf den Col ist sehr gut machbar und wir schauen, ob wir hier oben irgendwo einen Platz mit Aussicht Richtung Südost finden. Weil wir uns jetzt aber nur noch unterhalb der Baumgrenze bewegen, ist es wirklich schwierig. Kurz hinter der Passhöhe oberhalb von Roubion sieht es aber gar nicht schlecht aus und zufällig gibt es ganz in der Nähe auch einen kostenlosen Stellplatz bei einem Skilift. Wir richten unser Abendessen und warten geduldig auf 19:30. Warum????


Blutmond
Heute am 07.09. tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich dabei dunkelrot. Der Höhepunkt ist von ca. 19:30 bis 20:55 -das Spektakel kann man Richtung Osten beobachten, wenn….
….. es wolkenlos ist und die Sonne untergegangen ist. Ersteres ist heute kein Problem, aber Sonnenuntergang ist hier immer noch recht spät. Um 19:30 ist es noch taghell – das wird wohl nichts, oder?
Um 20:30 sehe ich immer noch nichts und Adriano schickt die Drohne hoch, um zu schauen, in welcher Richtung nun genau der Mond zu sehen ist. Und siehe da – kurz danach kommt er hinter einem Berg hervor und mir gelingen einigermaßen gute Fotos. Letztes Tagesziel erreicht!!!


