4 Tage Traumwetter am Bodensee und im Westallgäu

Anfang September 2021 geht es ausnahmsweise mal nicht in die Schweiz, sondern ans deutsche Bodenseeufer und das Westallgäu. Immer noch herrliches Badewetter und so warm, dass das geplante „Herbstwandern“ etwas gemächlicher ausfällt.

Anreise

Am Mittwochabend wird es mal wieder spät und wir erreichen im Dunkeln unseren Parkplatz in Bermatingen. Einen Edeka gibt es für die frischen Brötchen am Morgen in direkter Nähe und die Stellflächen sind sehr schön gerade, so dass wir hier prima schlafen.

1. Tag

Am nächsten Morgen planen wir trotz der Hitze eine Rundwanderung ab Hagnau am Bodensee. Der Weg direkt am Seeufer entlang hat was und vor lauter Filmen und Fotografieren kommen wir nur recht langsam voran. Kurz vor Meersburg ist dann auch schon die 1. Trinkpause nötig – wir finden einen schönen Biergarten direkt am Wasser. Danach geht es die kurze Anhöhe zum Meersburger Rebhäuschen hoch, von wo aus man wiederum einen schönen Ausblick bis in die Schweiz hat. Nun geht es zwischen Weinreben und Obstplantagen in der Höhe zurück Richtung Hagnau. Nach 8 Kilometern sind wir zurück am Van und gönnen uns unser Stück Zwetschgenkuchen mit Sahne. Wir schwitzen immer noch und das Bad im See ist mehr als überfällig. Also geht es nach Friedrichshafen ins öffentliche Strandbad , in dem es einen tollen Abendtarif für 2 € gibt. Hier kann man über riesig breite Betontreppen sehr schön ins tiefe Wasser gehen – kein Waten durch Schilf, morastigen oder steinigen Untergrund. Erfrischt steuern wir unseren nächsten Schlafplatz oberhalb von Gattnau (Kressbronn) an. Nachts sind wir auf diesem ruhigen Wanderparkplatz mal wieder ganz alleine.

Oberhalb von Hagnau
Blick auf Meersburg

2. Tag

Zum Frühstück kaufen wir frische Brötchen beim Dorfbeck und sehen Alpakas neben Apfelplantagen beim Grasen zu. Weiter geht es Richtung Wangen im Allgäu. Nach einer 3-stündigen kleinen Wanderung auf die Berger Höhe schauen wir uns noch die wirklich sehr schöne Altstadt an und machen den Fehler, nicht gleich hier essen zu gehen. Wir wollen nach Scheidegg fahren, um uns den Ort anzusehen und ein im Internet gut bewertetes Restaurant aufzusuchen. Dieser Gasthof gefällt uns aber von außen schon gar nicht – keine Außenplätze – und so fahren wir weiter nach Lindenberg. Aber auch hier können wir nicht essen, denn das einzige Restaurant ist ausgebucht. Mittlerweile wird es dunkel und wir haben einen Riesenhunger. Nützt alles nichts – weiter geht es nach Oberstaufen. Das kennen wir aus einem früheren Urlaub und wir wissen, dass es in der Fußgängerzone von Gasthöfen nur so wimmelt. Wir finden einen Biergarten mit tollen Schnitzeln auf der Karte – PERFEKT! Kurz vor Mitternacht wollen wir nun nicht mehr Freistehplätze suchen und entscheiden uns für den offiziellen Stellplatz des Ortsteils Thalkirchdorf. Zum Glück ist dort noch ein Plätzchen frei und wir sinken todmüde ins Bett.

3. Tag

Der nächste Morgen startet erneut mit Sonne pur und wir decken zum Frühstück draußen den Tisch. Plötzlich ertönt Motorenlärm und wir ärgern uns über den anhaltenden Krach. Schließlich haben wir 15,00 € Stellplatzgebühr plus 5,80 € Kurtaxe gezahlt. Wir schauen ums Eck und sehen, dass man direkt neben den Wohnmobilen auf dem Parkplatz eine Kartbahn mit Pylonen gebaut hat und nun Kinder zur Bespaßung dort ihre Runden drehen. Da stehen wir auf jedem kostenlosen Wanderparkplatz besser als hier!

Wir flüchten also Richtung Hündlebahn (2 km zu Fuß), weil wir dort mit der Bergbahn zum Hündlekopf rauf fahren wollen. So ersparen wir uns bei der Hitze den schweißtreibenden Aufstieg. Ab Bergstation muss man dann doch noch etwas den Berg rauf, ist aber nicht der Rede wert. Alleine sind wir hier oben aber nicht – es kommt sogar noch ein Ziehharmonikaspieler, der für die Touristen aufspielt. Wer also Ruhe auf einem Gipfel sucht und die Naturgeräusche genießen möchte, ist heute hier falsch. Wir bleiben nicht lange und beginnen mit unserem Abstieg Richtung Van. Der Weg, der uns nach Thalkirchdorf zurück führt, ist schön und sehr einfach zu begehen. Manch einer würde Touri-Autobahn dazu sagen, aber uns kommt dies bei der Hitze grad ganz recht.

Stellplatz Thalkirchdorf
im Hintergrund Großer Alpsee

Schon wieder sind wir verschwitzt und sehnen uns nach Abkühlung. Also nichts wie zurück zum Bodensee ins Strandbad Friedrichshafen, wo es uns so gut gefallen hat. Wir bleiben bis zum Ende der Öffnungszeit dort und genießen einen traumhaften Sonnenuntergang am See.

Sonnenuntergang in Friedrichshafen
Klosterkirche Birnau

4. Tag

Übernachtet haben wir auf einem Parkplatz bei Meckenbeuren. An unserem letzten Tag machen wir noch einen kurzen Spaziergang zur Klosterkirche Birnau, an der wir auch schon dutzende Male vorbei gefahren sind. Die Spazierwege bei Nußdorf sind leider nicht so schön; der Uferweg führt größtenteils nicht am See entlang, weil Privatgrundstücke den Zugang versperren. Daher wollen wir nur noch schnell ein Abschiedsschwimmen im See absolvieren. Die Wahl fällt aufs Freibad, sprich wir müssen Eintritt zahlen. Die Liegewiese ist ganz nett, aber der Einstieg ins Wasser eine Katastrophe. Kein Steg, morastiger glitschiger Untergrund und sehr flaches Ufergewässer, so dass man eine gefühlte Ewigkeit durch den Matsch watet, um schwimmen zu können. Grusig!

Na ja, es kann nicht immer alles perfekt sein. Der Großteil der 4-Tages-Tour war aber grandios und wir kehren erholt nach Hause zurück.