CMT 2024 Teil 2 | Neuheiten bei den Campervans

Nun haben wir uns doch 4 Campervans angeschaut mit neuen Grundrissen, die wir euch im 2. Teil zeigen. Zum Schluss ziehen wir Bilanz und geben euch noch ein paar Infos zum Stellplatz vor Ort, falls ihr mit dem Wohnmobil anreisen solltet.

LMC Innovan

Auf unserem Weg durch die Halle 1 kommen wir am Stand von LMC vorbei. Dort gab es im letzten Jahr einen Prototypen, dessen Konzept von den Messebesuchern bewertet werden konnte. Anhand der Verbesserungsvorschläge werden nun 150 Exemplare des Sondermodells Innovan auf Basis des Ford Transit produziert und wir sind neugierig, wie ein Van aussieht, in dessen Entwicklung Kundenwünsche eingeflossen sind. 

Der Grundriss sieht nach Klassiker aus, also für mich noch kein Aha-Effekt. Dinette und Küche wie so oft im Eingangsbereich, Längsbetten im Heck. Spezielll ist allerdings der Durchgang, der in der Bettmitte geschaffen werden kann, vermutlich gedacht zum Beladen mit größeren Dingen wie z.B. Fahrrädern. Diese müssen dann aber zum Schlafen raus, denn sonst ist zumindest die Beifahrerbettseite zu schmal. Sehr schön dieOberschränke mit wirklich viel Platz. 

Zwischen Bett und Dinette liegt das Bad, wenn man das bei der Größe überhaupt so nennen kann. Es ist winzig – ich sehe einen Duschvorhang, der gar nicht mein Ding wäre. Zum Duschen schiebt man das WC zur Seite. 

Sorry, aber – pfiffige neue Ideen konnte ich nicht entdecken – der Preis liegt im heute üblichen Rahmen für einen Kastenwagen. 

Bett mit Durchgang und darunter liegenden Staufächern
große Stehhöhe

Adria Twin MAX

In Halle 3 steht der Twin Max auf MAN-Basis und uns interessiert, wo die Unterschiede zu unserem Fiat Ducato liegen.  Der MAN ist 40 cm länger, wohl wegen der Motorhaube. Der Preis – Wahnsinn – und das nicht im positiven Sinne. 

Die Optik und das Design des Möbelbaus sind komplett anders als bei unserem Twin Supreme 640 SGX. Holzoptik statt weiß, anderer Küchenblock, größere Hängeschränke. Mir fällt sofort auf, dass der MAN viel schmale ist als unser Ducato und man sich im Innenraum beengter fühlt. Es gibt im Heck auch ein Hubbett als Längsschläfer. Dies ist allerdings schmaler und das System zum Rauf und Runter ist ein Stahlseil im Gegensatz zum Gurt wie bei uns.

Wir sind alles in allem froh, einen Ducato zu fahren.

Holz statt weiß
schmaleres Bett

Knaus-Tabbert Tourer CUV 500 LT

Für uns geht es nun in die Halle 10, die komplett von der Knaus-Tabbert-Gruppe belegt ist. Dort möchten wir uns den noch recht neuen Tourer CUV 500 auf Bulli-Basis anschauen. Er gehört zur boomenden Gruppe der sogenannten Urban-Vans, also Camperfahrzeuge, die stadt- und tiefgaragentauglich sein sollen. Das CUV steht hierbei für Caravaning Utility Vehicle und umfasst Fahrzeuge auf Kleintransporterbasis mit Wohneinrichtung. Auf Knopfdruck fährt das Hubdach hoch und ermöglicht eine Stehhöhe von 2,17.  Viel höher als bei uns – beeindruckend. Es sind verschiedene Grundrisse möglich – hier ausgestellt ist eine Dinette mit drehbaren Fahrerhaussitzen. Das 1,94 lange und 1,40 m breite Heckquerbett sieht gemütlich aus. Das Bad hat alles, was es braucht und ist nicht kleiner als in dem Adria, den wir uns vorhin angeschaut haben. Sogar über dem Fahrerhaus kann man ein zusätzliches Bett für mitreisende Kinder bestellen. Der Stoff des Hubdachs ist luftdurchlässig, was vermuten lässt, dass man im Winter nicht mit dem Tourer reisen kann. Die Höhe mit eingefahrenem Hubdach liegt bei 228 cm. also doch noch zu viel für Tiefgaragen mit 210 oder 220 cm Durchfahrtshöhe.

Bei der Knaus-Tochter Weinsberg gibt es übrigens das identische Fahrzeug, nur der Stoff vom Hubdach hat ein anderes Muster.

auf Knopfdruck ausfahrbares Hubdach
vollwertiges Bad mit Dusche vor dem Querbett

Weinsberg CaraLife

Die Knaus-Tabbert Tochter Weinsberg stellt in diesem Jahr einen Campervan vor, der zwischen Fahrerkabine und Wohnraum eine Trennwand ohne Durchgang hat. Eventuell interessant für Leute, die den Van verschiffen wollen und auf diese Art ihre persönlichen Gegenstände vor unbefugtem Zugriff schützen möchten.

Die Trennwand ermöglicht einen alternativen Grundriss im Wohnraum. So gibt es hier eine L-Küche im Eingangsbereich, links vor den Betten befindet sich die Sitzbank mit Tisch. Die Toilette ist eine Porta Potti und einfach unter der Sitzbank untergebracht. Und wer eine Dusche sucht, findet diese unter dem Tisch, der dazu raus muss, damit man die Stoffduschwand hochziehen kann. Wie das aussieht, kann man an einem Modell nebenan anschauen. Uns hat das Konzept nicht überzeugt, denn man muss ständig aus dem Fahrzeug rein und raus – zum Fahren, Pause machen oder um an die Garage zu kommen. Außerdem würde uns ein gescheites Bad mit etwas Privatsphäre sehr fehlen.

abgetrennte Fahrerkabine mit 3 Sitzen
Dinette mit Bett
L-Küche
Duschschlauch zwischen Sitzbänken hochziehbar

Fazit

Die CMT auf dem schönen Messegelände in Stuttgart ist wie immer ein Erlebnis. Am Wochenende war der Ansturm sehr groß – man sollte also möglichst unter der Woche kommen, wenn man nicht auf bestimmte Veranstaltungen Wert legt. Nehmt am Eingang auf jeden Fall den Visitor Guide mit Hallenplänen mit (auch auf der Homepage der CMT abrufbar). Dies erleichtert die Suche nach bestimmten Ausstellern und man spart sich doppelte Wege.

Anreise und Übernachtung mit dem Womo

Reist ihr mit dem Womo an, kann es auf dem offiziellen Stellplatz eng werden oder ihr werdet von vornherein auf den Ausweichplatz umgeleitet. Leider zahlt man auf dem Busparkplatz genauso viel wie auf dem richtigen Stellplatz mit Strom etc., nämlich 25 €. Das ist unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt und sollte überdacht werden. Auch die Anmeldung am Eingang West kann Nerven kosten, denn es bildet sich schnell eine lange Schlange, weil ein Formular tatsächlich von einem Mitarbeiter handschriftlich ausgefüllt wird (keine Möglichkeit, dies online vorab zu erledigen).