Eine der bekanntesten Landschaftsrouten Norwegens ist die 104 km lange Strecke von Geiranger zum Trollstigen, die im Süden am Langvatnet startet und bis Sogge Bau in der Nähe von Åndalsnes führt. Teile der Strecke sind im Winter gesperrt (siehe unten).
Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten


Die Strecke liegt im Westen Norwegens und führt am berühmten Geirangerfjord vorbei.
Aussichtsberg Dalsnibba
Vom Geiranger-Skywalk auf dem Aussichtsberg Dalsnibba kann man das Örtchen Geiranger mit ankernden Kreuzfahrtschiffen in der Ferne gut sehen. Allerdings kostete die Fahrt hinauf 27 € Maut (Stand 2022) und man ist in der Kreuzfahrtsaison zumindest zwischen 10:00 und 19:00 nicht alleine. Die Serpentinenfahrt führt aber durch eine grandiose Landschaft, lohnt sich also schon alleine deswegen.


Aussicht auf Geiranger hat man aber auch sehr gut und kostenlos im weiteren Streckenverlauf, z.B. vom Aussichtspunkt Flydalsjuvet aus, der direkt an der Straße liegt.
Geiranger und Adlerstraße
Von Geiranger aus gibt es Bootstouren zu den berühmten Wasserfällen ‚Die 7 Schwestern‘, die man aber auch vom Aussichtspunkt an der Adlerstraße sehen kann. Diese Straße befährt man sowieso auf dem weiteren Weg zum Trollstigen.




Besonderes Erlebnis
Etwas ganz Besonderes ist sicherlich eine Bootsfahrt im Geirangerfjord. Wer das mit dem Camper machen möchte, kann von Hellesylt aus mit der Fähre nach Geiranger fahren und kommt so ganz nah an den Wasserfällen 7 Schwestern vorbei. Nicht ganz billig, aber vermutlich lohnenswert. Wir haben zu spät von der Möglichkeit erfahren, hätten dann aber auch eine ganz andere Anreise für die Strecke wählen müssen. Am Berg Dalsnibba kommt man dann nämlich nicht vorbei!

Gutbrandsjuvet Schlucht
Auf dem Weg zum Trollstigen liegt nun eine Fährfahrt von Eidsdal nach Linge, von wo aus es dann noch 40 km sind, die aber mit einer Überraschung aufwarten. Direkt an der Straße sollte man auf keinen Fall am Schild Gutbrandsjuvet einfach so vorbei fahren.
Der Fluss Valldølla hat hier eine 20-25 m tiefe Schlucht ins Gestein gegraben, durch die das Wasser mit lautem Getöse stürzt. Für Besucher hat man Brücken und gesicherte Wege geschaffen (barrierefrei), um die Felsformationen und Gletschermühlen bestaunen zu können. Wirklich sehr sehenswert!!!






Trollstigen
Die weitere Fahrt Richtung Trollstigen führt abermals durch eine atemberaubende Landschaft entlang des Flusses Valldølla. Je mehr Höhe man gewinnt, umso mehr Schnee liegt auch wieder, zumindest im Juni noch. Leider ignorieren wir ein Schild, dass der Trollstigen gesperrt ist, denn im Internet ist von einer Sperre keine Rede. Letztendlich landen wir dann aber vor einem Schlagbaum und können nicht weiterfahren, euch den Trollstigen also nicht zeigen. Eine Lawine hatte im April 2022 das Café am Aussichtspunkt und einen Teil der Straße verschüttet und die Räumarbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Diesen Teil der Strecke liefern wir euch also noch nach.



Infomaterial
Im Internet gibt es eine perfekte Seite mit allen Infos zu den 18 Routen —> www.nasjonaleturistveger.no
Die Seite kann in deutscher Sprache aufgerufen werden, bietet interaktive Karten und auch aktuelle Infos wie Baustellen oder Wintersperren.
Nur mit dem Navi des Campers hat man keinen guten Überblick über die Umgebung zur Streckenplanung. Deshalb haben wir gerne eine althergebrachte Straßenkarte dabei. Hier leistet uns in Norwegen eine kostenlose Beilage zu einer Camperzeitschrift sehr gute Dienste, die es in jeder Tourist-Info gibt.


Außerdem haben wir das Buch ‚Faszination Norwegen‘ von Ingrid Nilsen gekauft. Die gebürtige Norwegerin beschreibt alle 18 Landschaftsrouten, gibt einen kurzen Sprachkurs für Touristen, nennt die Kochrezepte für einige bekannte norwegische Gerichte und hat den ein oder anderen Insidertipp parat.

Die beste Reisezeit
Wegen der abschnittweisen Wintersperren von Oktober/November bis Mai/Juni sind Teile der Route (Dalasnibba, Trollstigen) in dieser Zeit nicht befahrbar. Um alles sehen zu können, bleibt also nur der Sommer. Hier trifft man natürlich auf eine Vielzahl von Kreuzfahrttouristen, die ebenfalls die Hotspots Geiranger und Trollstigen mit Reisebussen besuchen. Wenn man dann auf engen Serpentinenstraßen solche Busse vor sich hat oder ihnen begegnet, kann es mit dem Camper schon mal mühsam werden.
Wir empfehlen daher einen Besuch der Hotspots am frühen Morgen (vor 10:00) oder am Abend (ab 19:00), um den Menschenmassen und dem starken Verkehr aus dem Weg zu gehen. Da es im Sommer sehr lange hell ist, sollte dies nie ein Problem sein.
Spezielle Empfehlung für Camper
Die 107 km lange Gesamtroute ist ganz schön lang und kostet viel Zeit, wenn man auch die Aussichtspunkte ausgiebig genießen möchte. Eine Zwischenübernachtung ist also angebracht – wir haben diese oberhalb der Adlerstraße am Eidsvatnet verbracht. Viele Camper standen hier einfach am Straßenrand, denn normalerweise ist nachts nicht viel los. Allerdings wird gerade (2022) ein neuer Tunnel gebaut und uns hat der Baustellenverkehr sehr früh am Morgen den Schlaf geraubt. Zur Zeit ist es also wohl besser, in Geiranger auf dem Campingplatz zu bleiben und bei Glück den direkten Blick auf den Fjord zu genießen. Der Preis für einen Womo-Stellplatz lag 2022 in der Hochsaison hier zwischen 22 und 24 €, hinzu kommen 4 € / Person. In der Umgebung von Geiranger gibt es sonst kaum eine legale Möglichkeit des Freistehens zur Übernachtung, zumindest haben wir keine auf P4N gefunden.