In diesem Video stellen wir euch die Hardanger-Route vor, eine der 18 Landschaftsrouten Norwegens. Die Strecke verläuft größtenteils entlang des Hardangerfjords, ist 158 km lang und ganzjährig befahrbar, weil sie auf max. 275 m Meereshöhe führt.
Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten direkt an der Route
Der Hardangerfjord liegt im Südwesten Norwegens und ist der zweitlängste und zweittiefste des Landes. Die Hardangerroute startet südlich von Odda bei den Doppelwasserfällen Låtefossen, führt dann in nördlicher Richtung an der Ostseite des Fjords entlang zur 1. Fährverbindung der Strecke, Kinsarvik – Utne. Wir sind auf der linken Seite des Fjords gefahren und haben uns diese Fähre gespart.
An der rechten Fjordseite wäre ein Abstecher zur Felsformation Trolltunga möglich, seit Instagram ein angesagter Spot. Den Anblick des zungenförmigen Felsens muss man sich allerdings hart erarbeiten, denn er ist nur zu Fuss erreichbar. Eine 28 km lange Wanderung von 10-12 Stunden Gehzeit und gefährliches Gelände mit Absturzgefahr schreckt viele ab (uns auch), was den Vorteil hat, dass es nicht zu überlaufen ist.
Ab Utne fährt man durch große Obstplantagen und erreicht in Jondal die 2. Fähre nach Tørvikbygd. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu einer der Hauptattraktionen, dem Wasserfall Steinsdalsfossen. Der liegt praktisch direkt an der Hauptstraße und man kann hinter dem Wasserfall durchlaufen. Im Frühjahr mit dem Schmelzwasser eine „spritzige“ Angelegenheit.
Weiter geht es wieder am Hardangerfjord entlang Richtung Granin. Der See Granvinsvatnet lädt zu einer kleinen Pause ein. Nun kann man einen Abstecher zum Wasserfall Skjervsfossen unternehmen, bevor man bei der Hardangerbrücke wieder den Fjord erreicht. Direkt vor der Hardangerbrücke durchfährt man den Vallaviktunnel, in dem es einen großen Kreisverkehr gibt, der blau beleuchtet ist – sieht spektakulär aus, wenn man das nicht gewohnt ist.






Infomaterial
Im Internet gibt es eine perfekte Seite mit allen Infos zu den 18 Routen —> www.nasjonaleturistveger.no
Die Seite kann in deutscher Sprache aufgerufen werden, bietet interaktive Karten und auch aktuelle Infos wie Baustellen oder Wintersperren.
Nur mit dem Navi des Campers hat man keinen guten Überblick über die Umgebung zur Streckenplanung. Deshalb haben wir gerne eine althergebrachte Straßenkarte dabei. Hier leistet uns in Norwegen eine kostenlose Beilage zu einer Camperzeitschrift sehr gute Dienste, die es in jeder Tourist-Info gibt.


Außerdem haben wir das Buch ‚Faszination Norwegen‘ von Ingrid Nilsen gekauft. Die gebürtige Norwegerin beschreibt alle 18 Landschaftsrouten, gibt einen kurzen Sprachkurs für Touristen, nennt die Kochrezepte für einige bekannte norwegische Gerichte und hat den ein oder anderen Insidertipp parat.

Die beste Reisezeit
Die Hardanger-Route ist aus unserer Sicht im späten Frühjahr am schönsten zu fahren. In den Bergen liegt noch immer Schnee, so dass die Wasserfälle reichlich Wasser führen und imposant in die Tiefe rauschen. Im Spätsommer ist das lange nicht mehr so beeindruckend. Wir konnten Anfang Juni schon die langen Sommernächte genießen, in denen der Himmel lange hell bleibt.