Diesmal haben wir 4 Tage Zeit und haben vor, über den Lukmanierpass ins Tessin zum Lago di Luzzone zu fahren.
Wir starten schon am Mittwochabend, um noch Strecke zu machen und schaffen es bis Hergiswil am Vierwaldstätter See. Über Park4Night haben wir einen tollen Übernachtungsplatz mit herrlicher Aussicht auf den See gefunden.
Am nächsten Morgen fahren wir durch die Schöllenen-Schlucht und beschließen spontan einen Stop, denn genauer angesehen haben wir uns Spektakel noch nie. Jetzt zur Schneeschmelze und nach den Regenfällen der letzten Tage führt der Fluss Reuss sehr Viel Wasser, dass sich donnernd seinen Weg durch die Schlucht sucht.

Der Fluss Reuss in der Schöllenen-Schlucht
Weiter geht es über Andermatt den Oberalppass hinauf, bis wir in Disentis ankommen. Hier wollen wir uns kurz das Kloster anschauen. Die Kirche ist prächtig und wir können wie immer 2 Kerzlein anzünden. Auf der Weiterfahrt Richtung Lukmanierpass klart der Himmel immer mehr auf und unsere Reiselaune wird immer besser. Leider ist am Lukmanierpass eine Riesenbaustelle, weil hier vor einiger Zeit eine Mure runter gegangen ist. So können wir auf der Passhöhe nicht lange anhalten, finden aber kurz danach eine schöne Stelle, an der wir auch noch etwas mit Sunny spazieren gehen können. Nun ist es auch schon später Nachmittag und wir suchen uns ganz in der Nähe einen Schlafplatz in Pian Segnio.

Am Lukmanierpass
Am nächsten Morgen strahlt die Sonne und wir können sogar draußen frühstücken – ein Traum – so haben wir uns das immer vorgestellt. Wegen unserer Wasserverluste übers Frostwächterfach werden unserer Wasservorräte nach zweimaligem Duschen knapp und wir füllen an einem Brunnen per Kanister in den Van nach. Etwas mühsam, aber für Notfälle geht auch das. Der nächste Abstecher geht zum Lago di Luzzone – ein schöner abseits gelegener Stausee und wir sind fast alleine. Hunger macht sich bemerkbar und so beschließen wir, in einem typischen Tessiner Grotto etwas zu essen. Schnell werden wir in Semione fündig. Es gibt das klassische Schweizer Zvieri mit Salami, Coppa, Käse, Oliven und Brot. Nun beeilen wir uns, für Adriano eine Möglichkeit zu finden, das EM-Spiel Schweiz-Spanien sehen zu können. In Roveredo – ein Ort auf dem Weg Richtung San Bernardino – gibt es eine Bar mit TV im Außenbereich, in der schon mächtig was los ist. Ein Stuhl ist noch frei und so kann Adriano das lange Spiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen verfolgen. Leider verliert die Schweiz unglücklich mit 1:3. Es ist schon spät (22:00) und so fahren wir zum Schlafen nur noch ganz kurz an den Ortsrand in die Nähe eines Flusses. Hier haben wir sicher eine ruhige Nacht.
Am folgenden Tag geht es zum Schwimmen an den Ostseite des Lago Maggiore. Es trübt sich zwar wieder ein, aber es ist immer noch sehr warm. Zum Glück ist am See nicht zu viel los und so finden wir nach einigem Hin und Her einen Parkplatz für Schorschi. Traumhaft, einfach schnell ins Wasser zu hüpfen.
Irgendetwas wollen wir noch anschauen und so beschließen wir, auf den nahegelegenen Pass Alpe di Neggia zu fahren in der Hoffnung auf eine schöne Aussicht. Die Strecke zieht sich wahnsinnig – wir brauchen fast eine ganze Stunde, bis wir oben ankommen. Die Passhöhe liegt aber in einer Senke – also nichts mit Aussicht. Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen und gönne. uns einfach einen Snack im Van. Das Wetter wird immer schlechter und es macht keinen Sinn, hier oben stehen zu bleiben. Also entscheiden wir uns, wieder Richtung Norden zu fahren zum Gotthardpass. Auf dem Weg schüttet es kräftig und auf der Passhöhe ist es ebenfalls ungemütlich und kalt. Also gibt es Abendessen und danach im Bett gemütlich einen Film (mal wieder ein alter James Bond).

Am Gotthardpass
An unserem letzten Tag bummeln wir gemütlich wieder zurück. Hinter Luzern schient das Wetter etwas stabiler zu sein und so gibt es noch eine kleine Stop in Solothurn. Hier werden wir von einer schönen Altstadt empfangen und gönnen uns in einem Café leckeren Kuchen und Kaffee, bevor es dann endgültig nach Hause geht.
In diesen 4 Tagen sind wieder stolze 900 km zusammen gekommen. Wir haben wie immer frei gestanden und maximal eine kleine Parkgebühr für die Nacht gezahlt. In der Schweiz gibt es zum Glück Ver- und Entsorgungsstationen, die stellplatzunabhängig sind (z.B. an einigen Autobahnrastplätzen).