Mit dem Cabrio aufs Stanserhorn

Unsere Wochenendtour Ende Juli führt uns wieder in die Schweiz, diesmal in die Kantone Nid- und Obwalden. Dort fahren wir mit der Cabrio-Bahn aufs Stanserhorn und geniessen die wundervolle Rundumsicht in die Innerschweiz und das Berner Oberland.

im Vordergrund der Vierwaldstättersee mit dem Seitenarm Alpnacher See

Stans

Dreh-und Angelpunkt unseres Kurztrips ist Stans, der Hauptort des Kantons Nidwalden südlich des Vierwaldstättersees. Im Zentrum findet man noch einige Häuser aus dem 14. und 15. Jahrhundert, mehrere hübsche Gasthäuser und die Kirche St. Peter und Paul aus dem 17. Jahrhundert mit der zweitältesten spielbaren Orgel der Schweiz. Die historische Altstadt ist nicht sehr groß, lohnt aber in jedem Fall einen kleinen Bummel. Alles wirkt sehr gemütlich und aufgeräumt. In zentraler Lage gibt es einen sehr großen Coop mit einem modernen Restaurant, in dem man während der Öffnungszeiten sicher hervorragend und günstig zu Mittag essen kann.

Gastronomie am Dorfplatz in Stans
Gasthaus an der Hauptstrasse

Parken in Stans

Perfekte Parkmöglichkeiten auch mit Wohnmobil findet man am Gemeindeparkplatz nur 5 Gehminuten vom Zentrum und von der Stanserhornbahn entfernt. Trotz unseres Besuchs in der Hochsaison ist der Parkplatz kaum belegt. Sensationell ist auch der Preis. Montags bis samstags zahlt man für eine Tageskarte 5 Franken; am Sonntag gar nichts. Wir haben hier auch übernachtet und sehr gut geschlafen. Unsere favorisierten Freistehplätze mit Blick auf den Vierwaldstättersee waren jetzt in der Hauptreisezeit nämlich alle belegt. Werktags muss man ab 8 Uhr mit einigen Geräuschen der hier platzierten Wertstoffsammlung rechnen, die perfekt organisiert und sauber ist. Sogar für Nespressokapseln gibt es einen Extra-Sammelbehälter. 

Adresse: Bluemattstrasse

großer Gemeindeparkplatz in Stans
Tageskarte für günstige 5 CHF

Stanserhornbahn

Die Hauptattraktion des Ortes liegt direkt neben dem Nidwaldner Museum. Es ist die Stanserhornbahn, eine Kombination aus Stand- und Luftseilbahn. In 24 Minuten bringt sie Besucher auf den knapp 1900 Meter hohen gleichnamigen Berg. Die ersten 260 Höhenmeter überwindet man mit der 130 Jahre alten Standseilbahn, für die restlichen 1140 Meter steigt man in die 1975 eröffnete Luftseilbahn um. Und die ist etwas ganz Besonderes, denn sie wurde 2012 zur weltweit einzigen Cabrio-Bahn umgebaut. Vom geschlossenen Deck führt eine Wendeltreppe aufs offene Oberdeck, von dem aus man über die Tragseile hinweg schauen kann. Auf diese Fahrt freuen wir uns schon so lange und heute soll es endlich klappen, auch wenn Adriano mit seiner Höhenangst vielleicht etwas mulmig zumute ist.

Ursprünglich führte die Standseilbahn über 2 Zwischenstationen bis ganz nach oben. Im Jahr 1970 brannte nach einem Blitzschlag das Berghotel und die Bergstation ab. Danach entschloss man sich, die 2. und 3. Sektion durch eine Luftseilbahn zu ersetzen, so dass jetzt nur noch auf der 1. Sektion die historische Standseilbahn verkehrt. Auf der Fahrt nach oben kann man noch Überreste der alten Standseilbahn-Trasse sehen.

Talstation der historischen Standseilbahn
Einstiegsbereich zur Bahn
flache Auffahrt der 1. Sektion
Ausblick von der Bergstation Cabriobahn
offenes Deck der Gondel
Freiluft-Blick während der Fahrt
offizielles Foto der Stanserhornbahn (Blick Richtung Süden)
offizielles Foto der Stanserhornbahn (Blick Richtung Norden)

Tipp -> Zmorge-Ticket (Bahnfahrt mit Frühstück)

Wir haben am Sonntagmorgen um 8:30 eine Reservation für die Bergfahrt aufs Stanserhorn. Vorab haben wir online ein Zmorge-Ticket gekauft, das wir jedem nur wärmstens empfehlen können. Für 69 Franken pro Person in der Hauptsaison bringt einen die Bahn rauf und runter, dazu gibt es noch ein Frühstück im Bergrestaurant. Die normale Einzelfahrt kostet 74 Franken – also spart man 5 Franken und bekommt noch ein feines Zmorge (Frühstück) dazu. Letzter Fahrtantritt mit diesem Spezialticket ist 9:30; später sollte man sowieso nicht hoch, denn dann wird es recht voll, vor allem am Wochenende. 

Homepage der Stanserhornbahn: https://www.stanserhorn.ch

Auf dem Stanserhorn

Bei schönem Wetter lädt die Terrasse des Bergrestaurants zu einer Verpflegungspause ein. Die Aussicht von der Außenterrasse ist spektakulär – Titlis, Eiger, Mönch und Jungfrau sind bei klarer Sicht sehr gut zu sehen.

im Hintergrund die Berner Alpen

Aber auch Wandern kann man hier oben sehr gut. Für Faule wie wir es sind bietet sich der kurze Rundweg (ca. 30 Minuten) zum Gipfel an, der kaum Steigung hat und daher von jedem gut zu bewältigen ist. Auf der Gipfelplattform hat man eine phantastische Rumdumsicht – Panoramatafeln liefern die nötige Auskunft über die Namen von Bergen und Seen.

Stanserhorn-Gipfel
Gipfel-Plattform (barrierefrei)

Badeausflug an den Lungerersee

Nach unserer Entdeckungstour durch Stans ist es so warm, dass wir Lust auf Schwimmen haben. Angesichts der Fülle an Seen in der näheren Umgebung sollte das möglich sein – wir entscheiden uns für den Lungerersee. Den kennen wir schon von vielen Besuchen und so fahren wir in einer knappen Dreiviertelstunde die 30 km bis Lungern-Obsee. Berühmt ist der See für seine türkisblaue (oder smaragdgrüne) Färbung, die besonders bei Sonne sehr intensiv ist. Das kommt wohl von Kalkpartikeln im Wasser, die durch die Lichtbrechung dieses Farbspiel erzeugen.

Wir steuern den Parkplatz vom Camp Obsee an, denn wir wissen, dass wir hier freien Seezugang haben. Übernachten darf man auf diesem Platz allerdings nicht – dazu muss man auf den Campingplatz. Dort gibt es Luxus-Stellplätze am See, aber auch günstigere im hinteren Bereich. Da wir am nächsten Morgen ganz früh mit der Stanserhornbahn auf den Berg fahren und daher in Stans übernachten, brauchen wir das alles aber nicht.

Wasserratten können es sich auf der Liegewiese am Campingplatz bequem machen und sich mit Essen im kleinen Bistro versorgen. Wir bevorzugen den Einstieg in den See über die betonierte Treppe am Rand der Zeltwiese. Einfach herrlich, in das mit 24 Grad perfekt temperierte Wasser zu springen.

Blick auf den Campingplatz rechts unten (abends leider im Schatten)
Guter Einstieg zum Schwimmen über Betontreppe
Türkisblau des Lungerersees
gut essen im Restaurant vom Campingplatz

Übersichtskarte unserer Wochenendtour