Mit den Capricorns in Tschiertschen | Graubünden

Gerade aus dem Normandie-Urlaub zurück und schon geht es wieder los. Wir fahren am Pfingstwochenende ins wunderschöne Graubünden und treffen uns dort mit unseren YouTube-Kollegen von capricorns in viadi, Natalia und Claudio. Wir freuen uns riesig, die beiden endlich persönlich zu treffen, denn das versuchen wir schon seit über einem Jahr und immer kam etwas dazwischen.

Anfahrt

Am langen Wochenende auf der A5 in den Süden – keine gute Idee. Wir stehen praktisch 15 Minuten nach unserer Abfahrt schon im Stau; sogar am Grenzübergang Rheinfelden bildet sich eine 1 km lange Schlange – das hatten wir hier noch nie!

Treffpunkt mit den Capricorns ist der Lidl-Parkplatz in Landquart; mal sehen, wie lange wir brauchen. Kurz hinter Zürich ist auch noch ein COOP-Besuch angesagt, damit wir unsere Spezialitäten-Vorräte auffüllen können (Gruyère, Sbrinz, Branche, Kambly Bretzeli – das Übliche halt 😄). Auf der A3 in der Schweiz läuft es dann aber gut und so kommen wir um 18 Uhr nach 4 Stunden reiner Fahrzeit an unserem Treffpunkt an. Nach der herzlichen Begrüßung fahren wir schnell weiter, denn Claudio möchte ein Risotto kochen und das braucht Zeit.

Geplant ist der offizielle Stellplatz von Fanas im Prättigau, aber auch das ist zu Pfingsten keine gute Idee. Dieser wirklich schöne Ort ist mittlerweile bei so vielen YouTubern zu sehen, dass wir mit unseren 2 Campern keinen Platz mehr finden. Plan B muss her! Plan B heißt: der Stellplatz von Tschiertschen im Tal Schanfigg 10 km südöstlich von Chur. Die Ortsdurchfahrt von Tschiertschen ist etwas eng und kurvig – wer das nicht mag, kann eine Umgehung nutzen. Claudio als „Einheimischer“ fährt ganz schön zügig die schmale Bergstrasse hinauf und Adriano hat Mühe, mit unseren 140 PS den Anschluss zu halten.

Fahrt nach Tschiertschen
enge Ortsdurchfahrt Tschiertschen

Stellplatz in Tschiertschen

Kurz vor 20 Uhr kommen wir an. Der Stellplatz ist nichts anderes als zwei Parkbuchten am Rande eines geschotterten Forstwegs. Je 3 Camper pro Bucht können hier längs stehen für 18 CHF pro Nacht. Wir parken allerdings quer, damit etwas mehr Fahrzeuge an diesem Wochenende Platz haben. Laut Stellplatzordnung dürfen Fahrzeuge mit max. 6 Metern Länge hier stehen, aber auch unser Schorschi mit 6,40 m lässt genug Platz auf den Weg zum Passieren. Es gibt keinerlei Dienstleistungen vor Ort, auch keine Mülleimer für Hundekotbeutel, aber herrliche Ruhe und etwas Aussicht.

Infos zum Stellplatz Tschiertschen: Hinweisschildern Berggasthaus Furgglis folgen, 18 CHF incl. Kurtaxe, Toilette des Gasthauses kann während der Öffnungszeiten benutzt werden, Duschen gegen Gebühr, Einchecken und Zahlung online, Zufahrt eng, nicht geeignet für Womos > 6,40 m, Vorsicht bei der Ortsdurchfahrt vor Dachüberhängen

Spät ist es und wir haben alle keine Lust mehr zu kochen. Somit geht es ins nur knapp 5 Fußminuten entfernte Berggasthaus Furgglis. Wir haben uns so viel zu erzählen, dass ich das Filmen und Fotografieren total vergesse, aber eins kann ich sagen: Das Cordon bleu ist super! 300 km sind wir heute gefahren und fallen todmüde ins Bett. 

eine der Stellplatzbuchten von oben
Berggasthof Furgglis

Chillen vor Ort

Der für den nächsten Tag geplante Spaziergang fällt aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück kommen Besucher vorbei. Natalias Mutter wohnt am Ort und so gibt es Bekannte und Freunde, die mitbekommen haben, dass die Capricorns da sind. Tolle Gespräche mit sehr netten Menschen lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Nachmittags gibt es natürlich für alle den obligatorischen van2gether-Kuchen mit Sahne, als wir einen besonderen Moment gemeinsam erleben. 1000 YouTube-Abonnenten für die Capricorns – Glückwunsch!!! Und am Abend verwöhnt uns Claudio mit dem Risotto, das am Vorabend ausgefallen ist. Lecker! Das Feuer vom Highfire wärmt uns vor den Vans, bevor auch dieser schöne Tag zu Ende geht.

Abschied von den Capricorns

An diesem Morgen wache ich ohne Stimme auf. Ob es nur die vielen Gespräche sind oder ich mir eine Erkältung eingefangen habe? Alkohol ist es in jedem Fall nicht, falls ihr das denkt 😉, denn ich habe am Vortag wegen der Hitze nur sehr wenig davon getrunken.

Nach dem Aufbruch vom Stellplatz machen alle noch einige Aufnahmen für YouTube. Eine Drohnenaufnahme mit beiden Vans klappt hier besonders gut oben am Berg. Bis Chur begleiten uns Natalia und Claudio, dann kommt endgültig der Abschied. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. 

Rückweg über Ruinaulta und Oberalppass

Wir möchten über den Oberalppass zurück fahren und stoppen unterwegs an einem Aussichtspunkt der Rheinschlucht (Ruinaulta), den wir noch nicht kennen. Ca. eine halbe Stunde müssen wir laufen (teilweise etwas steil den Berg hinauf), bis wir am Punkt Alix ankommen. Der Rhein hat hier einige Stromschnellen und wir beobachten Kanufahrer, die die Strecke hinunter paddeln. Auch eine der schönen roten Züge der Rhätischen Bahn erwischen wir bei der Vorbeifahrt – immer wieder ein schönes Motiv.

Ruinaulta (Rheinschlucht)
Aussichtsplattform Alix

Viel Strecke haben wir noch nicht gemacht – also ab auf den Oberalppass. Diese Route kennen wir mittlerweile in und auswendig 😄. Auch in unseren Videos haben wir diese schon mehrfach dokumentiert und so geht es ohne Halt über die Passhöhe. Hier liegen immer noch viele Schneereste; auch der See ist teilweise noch gefroren. Die Strecke zieht sich an Andermatt und der Schöllenen-Schlucht vorbei und langsam ist klar, dass wir heute nicht mehr nach Hause fahren werden. Aber wenigstens den Vierwaldstättersee möchten wir noch vor der Dunkelheit erreichen.

Schlafplatz nahe Gersau

Wir steuern einen öffentlichen Parkplatz bei einer Badestelle an, an dem es keine Verbotsschilder für Camper gibt. Im Sommer sollte man tagsüber nicht hier stehen, denn es ist der Parkplatz für die Badestelle und das Schwimmbad in der Nähe. An diesem Abend stehen noch 3 weitere Vans neben uns, denn das Wasser ist noch viel zu kalt und der Badebetrieb hat noch nicht richtig begonnen. Rückwärts eingeparkt öffnen wir die Hecktüren und haben eine traumhafte Aussicht auf den See. Ich beeile mich mit dem Kochen und liege bis kurz vor Mitternacht falsch herum auf dem Bett, um den Ausblick zu genießen.

am Vierwaldstättersee entlang
unser Schlafplatz

Auch am nächsten Morgen liege ich nach dem Frühstück noch eine Weile dort und kann mich kaum losreissen, aber wir müssen wirklich los. Noch schnell ein Eis vom Schwimmbadkiosk geschleckt und weiter geht es am See entlang Richtung Horben, einer Hochebene im Kanton Aargau zwischen Zuger See und Hallwiler See. Dort gibt es eine schöne Alpwirtschaft – leider ist heute Ruhetag, was den Vorteil hat, dass die Parkplätze leer sind. So können wir 2 Stunden hier bleiben, kochen und die Flugkünste der Milane bewundern, bevor es endgültig über die Autobahn nach Ettenheim geht.

morgens am Vierwaldstättersee
Ausblick vom Horben