Mitte Oktober 2021 nutzen wir das herrliche Herbstwetter zu einer kurzen Wochenendtour an die südliche Pfälzer Weinstraße mit Zwiebelkuchen und jungem Wein.
Die Weinlese ist in vollem Gange und es duftet an vielen Stellen nach vergorenen Trauben. Am Freitagmittag kommen wir nach 140 km in Hainfeld an, wo wir als erstes den Ausschank des Weinguts Kastanienberg ansteuern. Hier können wir auf der Wiese in der Sonne sitzen und unseren 1. Schoppen Federweißer probieren. Weil wir auch ein kleines Loch im Bauch haben, bestellen wir noch einen Zwiebelkuchen dazu (hier heißt es Zwiwwelkuche). Das wird sich später bei mir noch rächen, doch zunächst genieße ich die regionalen Köstlichkeiten und bin bestens gelaunt.
Frisch gestärkt fahren wir in den Nachbarort Burrweiler zum Weingut Messer. Dort soll man bei Konsumation kostenlos am Parkplatz übernachten dürfen. Eine Mitarbeiterin des Weinausschanks bestreitet dies zunächst, erlaubt es uns dann aber doch, nachdem wir erzählen, dass wir keinerlei Services benötigen. Also jetzt schnell Schorschi parken und ab auf die Terrasse der Weinstube. Dort gönnen wir uns ein Zehntel Riesling und Weißburgunder – sehr gut. Etwas beduselt stapfen wir zum Van und wollen erst mal eine Tasse Kaffee kochen zu unserem mitgebrachten Tiramsu aus Ettlingen (gekauft bei unserem Lieblings-Eiscafé Pierod). Plötzlich überkommt uns beide eine wohlige Müdigkeit und wir genehmigen uns ein Nickerchen im Van. Nach 1 Stunde fühlen wir uns wieder topfit und beschließen, noch eine kleine Radtour mit den E-Bikes zu unternehmen. Schnell also die Räder runter vom Träger, Sunny in den Korb gepackt und los geht’s Richtung Süden nach Siebeldingen. Bei dem Sonnenschein macht das einen riesigen Spaß durch die Weinberge und mit der Motorunterstützung ist die Strecke ohne große Hügel auch gar kein Problem.
Nach etwa einer Stunde merke ich aber, wie es in meinem Bauch rumort. Das wird doch wohl nicht die Kombi aus Zwiebelkuchen und jungem Wein sein, die sich da bemerkbar macht? Oh je, das wird immer schlimmer. Schon bald sind es regelrechte Krämpfe und ich rufe Adriano zu, dass ich so schnell wie möglich zum Van zurück möchte. Ihr könnt euch denken, wo ich dann nach der Ankunft bei Schorschi als erstes lande. Kurze Zeit später geht es mir aber wieder gut und wir können einen kleinen Bummel durch den Ort Burrweiler machen, ein typisches kleines Straßendorf. Hier entdecken wir zufällig das Restaurant Graf von der Leyen und beschließen spontan, dort essen zu gehen. Es erwarten uns 2 tolle Gerichte – Cordon Bleu und Welsfilet – hübsch dekoriert und wirklich sehr lecker. Zum Glück ist es nur ein kurzer Weg zurück zu Schorschi und wir sinken müde ins Bett.
Am nächsten Morgen werden wir wieder von herrlichem Sonnenschein geweckt. Geschlafen habe ich allerdings nicht gut, denn direkt neben dem Parkplatz hat die Kirchturmuhr stündlich laut geschlagen und mich immer wieder aus dem Schlaf gerissen. Wir wollen nun in das naheliegende Rhodt unter Riedburg fahren und uns den denkmalgeschützten Ortskern anschauen. Wir bummeln die Theresienstraße rauf und entdecken dort mehrere Oldtimer – so schön anzuschauen! Nach 1 Stunde fahren wir weiter zu unserem Lieblingsweingut Schäfer in Neustadt-Mußbach, wo wir natürlich 2 Kartons unseres Rieslings erstehen. Ganz in der Nähe möchten wir eigentlich unser Nachtlager auf dem Stellplatz des Weinlands Meckenheim aufschlagen, aber das können wir an diesem Wochenende vergessen. Hauptsaison – alles voll!!! Zum Glück gibt es nebenan auf einer Wiese hinter dem Rewe einen Ausweichplatz auf einer Wiese, der zwar nicht gerade idyllisch ist, aber seinen Zweck erfüllt. Wir schnappen uns nochmals die E-Bikes und radeln nach Deidesheim, wo wir im Gasthof Schwanen einen Snack und eine Schorle genießen. Bei der Rückfahrt ist es dann schon merklich kalt – der Wind bläst von vorne und uns friert es vor allem an den Händen. An Handschuhe haben wir bei Sonnenschein natürlich nicht gedacht. Im Van stellen wir dann die Heizung an und gönnen uns einen warmen Kaffee mit etwas Schokolade. Ab ins Bett, noch einen Film schauen und dann heißt es gute Nacht.
Leider ist am Sonntag die Sonne verschwunden. Es ist neblig trüb und lädt nicht mehr zum Fahrradfahren ein. Wir fahren nach Forst, weil wir dort beim Winzerverein noch Wein kaufen wollen, hoffen, dass es wenigstens trocken bleibt und starten die ca. einstündige große Weinlagenwanderung. Sie führt uns durch die bekannten Rebhänge der Lagen Jesuitengarten, Pechstein, Ungeheuer etc.. Dann ist es auch schon Zeit für die Heimreise und nach 1,5 Stunden sind wir wieder zuhause.





