Nun geht es auf die letzte Etappe, die uns in eines der bekanntesten Weinbaugebiete Spaniens führt. Aber nicht nur Weinreben gibt es hier zu sehen, sondern auch die Stadt mir den meisten Zwillingsgeburten Spaniens. Das Finale unserer Tour krönt dann die Halbwüste Bardenas Reales, die uns mit Sonnenschein und einem kleinen Sandsturm empfängt. Adios Espana – bis zum nächsten Mal!
20.04.2024 Provinz Rioja
Die Nacht haben wir auf einem Stellplatz im Tal des Mansilla-Stausees verbracht. Hier ist nicht viel los – mit Schafen und Kühen sind wir nahezu alleine auf der Straße. Von hier aus geht es für uns heute nach Logrono, der Hauptstadt der Provinz La Rioja – allerdings nur, um einen Waschsalon zu besuchen.

Laguardia
Nach anderthalb Stunden ist alles erledigt und wir machen uns auf den Weg nach Laguardia, der schönen Hauptstadt der Weinregion Rioja Alavesa im südlichen Baskenland. Komplett von einer Stadtmauer umgeben kann man hier in einer der zahlreichen Weinkellereien eine Weinprobe starten. Die Tour mit 2 Weinen kostet 7,50, mit 3 Weinen 10 €. Für uns ist es für eine Verkostung definitiv zu früh am Tag und so bleibt es bei einem Bummel durch die engen Gassen.


Elciego
Nach dem Stadtbesuch zieht es uns in die Anbaugebiete des Weins und wir möchten uns gerne das älteste Weingut der Rioja-Region im kleinen Dorf Elciego anschauen, in dem zufällig auch ein kostenloser Womo-Stellplatz liegt. Bis wir dort ankommen, ist es aber mal wieder zu spät für eine Besichtigung der Bodega, denn fast alle Weingüter schließen zwischen 18 und 19 Uhr. Das außergewöhnliche Hauptgebäude des Weinguts können wir aber trotzdem aus der Ferne und mit der Drohne sehen.


21.04.2024 Störche und Halbwüste
Heute liegen knapp 140 km vor uns. Das letzte große Ziel in Nordspanien steht an – die Halbwüste Bardenas Reales. Ein kleines Stück nehmen wir die mautfreie Autobahn, damit wir auch wirklich pünktlich zur goldenen Stunde ankommen.

Alfaro
Aber wie das immer so ist – beim Stöbern im Internet habe ich von der Stadt Alfaro gelesen, die praktisch auf dem Weg liegt und mit einer Beonderheit aufwartet.
Vom Womo-Stellplatz läuft man in 10 Minuten zur Kirche San Miguel. Wenn man sich der Kirche nähert, hört man schon das laute Geklapper der Vögel. Den besten Blick hat man von einem erhöhten Punkt hinter dem Kirchengebäude. Ursprünglich waren auf dem Dach ca. 120 Storchennester mit bis zu 500 Störchen im Sommer. So ein Nest kann einen Durchmesser von bis zu 2 Metern erreichen und mehr als 1 Tonne wiegen. Das alte Dach drohte unter der Last zusammen zu brechen, die Einwohner von Alfaro wollten aber auf ihren Ruf als Welthauptstadt der Störche nicht verzichten. So beschloss man, einen Teil der Störche umzusiedeln und nach der Dachsanierung max. 90 Nester zuzulassen. Zum Schutz vor neuem Nestbau montierte man elektrisch geladene Drähte.
Sie klappern also weiter, die Störche von Alfaro und sorgen weiterhin für zahlreiche Geburten, denn – in der Stadt leben sage und schreibe 50 Zwillingspaare sowie mehrere Drillinge und Vierlinge. Das kann ja kein Zufall sein! Wir sehen hier nur einen kleinen Teil der Nester, den mit der Drohne können wir verständlicherweise nicht übers Dach fliegen, schon gar nicht jetzt zur Brutzeit.

Bardenas Reales
Jetzt wird es höchste Zeit, dass wir weiter kommen. Zum Glück ist es zur Halbwüste Bardenas Reales von Alfaro aus nicht weit und wir erreichen das Besucherzentrum kurz vor 18 Uhr. Man zahlt keinen Eintritt, erhält aber eine Karte des Gebiets und einige wichtige Informationen. Wir befinden uns im Gebiet der Bardena Blanca, der weißen Wüste, durch die ein offiziell erlaubter und geschotterter Rundkurs von ca. 35 km Länge führt. Der ist auch mit dem Wohnmobil in ungefähr 1,5 Stunden befahrbar, mit Pausen zum Filmen und Fotografieren dauert es natürlich länger.
Die Einfahrt ist ab 8 Uhr morgens bis 90 Minuten vor Sonnenuntergang gestattet, Übernachten ist strikt verboten. Den Schotterweg darf man nicht verlassen, nicht nur, weil es Naturschutzgebiet ist, sondern auch wegen des militärischen Sperrgebiets im Inneren des Rundkurses. Das Militär ist auch der Grund für das absolute Drohnenflugverbot. Adriano ist schon ganz traurig, wobei es heute mal wieder so windig ist, dass es alleine deswegen schon unmöglich ist, in die Luft zu gehen. Das gesamte Gebiet ist übrigens ungefähr so groß ist wie Köln.


22.04.2024 Abschied von Spanien
Unser Weg zur Grenze führt über Olite, wo wir für eine letzte spanische Kaffeepause halten. Im Ort gibt es eine ehemalige Königsresidenz, den Burgpalast, mit jede Menge Erkern, Giebeln, Türmen und Treppen – für uns mit Hund ist natürlich keine Innenbesichtigung möglich. Wir schlendern noch etwas durch den alten Ortskern nahe der Burg, bevor es auf die letzten spanischen Kilometer geht.
Tanken ist auch noch angesagt, denn so günstig wie in Spanien kommen wir in der nächsten Zeit nicht mehr an Diesel (hier Premiumdiesel für 1,57 € pro Liter). Gut, dass wir schon kurz nach unserer Pause getankt haben, denn je mehr wir uns der Grenze nähern, umso teurer wird es (+ 18 Cent). Und dann ist es auch schon passiert – wir sind wieder in Frankreich.
Unsere Nordspanientour ist also nach 24 Tagen mit 2.800 km beendet, die An- und Abreise durch Frankreich steckt da nicht mit drin. Wir werden in jedem Fall noch eine Zusammenfassung mit unseren Highlights und Tipps für eure eigene Reise veröffentlichen. Jetzt geht es aber erst mal mit einigen Zwischenstopps durch Frankreich zurück nach Hause. Es lohnt sich also, weiter mitzulesen und auch unsere Videos zu schauen.