Roadtrip Nordspanien #4 | Highlights in und um Bilbao

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Nach unserem 1. Tag auf spanischem Boden geht es bei Regenwetter weiter Richtung Bilbao. An der baskischen Küste bei schönem Wetter entlang zu fahren ist sicher herrlich. Wir sehen heute so gut wie gar nichts und das Regengebiet hält sich den ganzen Tag über hartnäckig in dieser Region. Je mehr wir uns aber Bilbao nähern, um so freundlicher zeigt sich der Himmel und wir beschließen, der Stadt oder besser gesagt nur einem bestimmten Ort an diesem Abend noch einen kleinen Besuch abzustatten. Es bahnt sich ein schöner Sonnenuntergang an, aber die Temperaturen sind alles andere als gemütlich. Mal sehen, wie lange wir es aushalten.

Guggenheim Museum in Bilbao 31.03.2024

Das Guggenheim-Museum Bilbao ist eins von 3 Museen der amerikanischen Guggenheim Foundation und wurde 1997 fertiggestellt. Bisher kamen 25 Mio hierher, vor allem wegen der Baukunst und nicht wegen der Ausstellungen. Ich habe schon viele Bilder vom Gebäude gesehen und freue mich darauf, das mal mit eigenen Augen zu erleben. Geparkt haben wir am Straßenrand ca. 2 km entfernt vom Museum. Wir mussten mehrmals kreisen, um eine Lücke zu finden, denn heute am Ostersonntagabend ist die Stadt noch gut besucht.

Der Weh entlang des Flusses ist schön und schon bald erreiche. wir die Fußgängerbrücke, von der aus man den 1. Blick aufs Museum werfen kann. Vor dem Gebäude angekommen beginnt dann meine Fotosession und ich kann mich nicht satt sehen an den speziellen Gebäudeformen im tollen Abendlicht. Fast 2 Stunden streife ich ums Gebäude herum und hätte es sicher auch noch länger ausgehalten, aber Adriano und Sunny frieren und so sind wir froh, bald wieder im warmen Van sitzen zu können.

Der Besuch lohnt sich bei so tollem Wetter in jedem Fall und ich freue mich riesig über die Ausbeute meiner Kameras. Unser Schlafplatz liegt heute ganz unromantisch in einem Vorort von Bilbao auf dem Parkplatz einer Sportanlage, weil wir am nächsten Tag dort noch etwas anschauen möchten.

Biskaya-Brücke (Puente Colgante) 01.04.2024

Dank eines Tipps unserer YouTube-Abonnentin Ingeborg sind wir auf die Biscaya-Brücke aufmerksam geworden. Das Besondere an dieser Brücke: sie ist die älteste Schwebefähre der Welt und immer noch in Betrieb. Mit ihren 45 Metern Höhe und 165 Metern Länge verbindet sie die Orte Portugalete und Getxo und befördert pro Jahr 6 Mio Passagiere. Obwohl nur 6 Fahrzeuge mitgenommen werden können, ist sie eine wichtige Verkehrsverbindung, denn sie erspart einen Umweg von 20 km Autobahn. Weltweit gibt es nur 8 Exemplare dieser Art, u.a. in Deutschland bei Rendsburg am Nord-Ostsee-Kanal. 

Ich werde alleine die Brücke zu Fuß in 45 Metern Höhe überqueren – Hunde sind dort nicht erlaubt. Weil Adriano mit Höhe und Gitterboden sowieso Probleme hat, wird er mit Sunny die Schwebefähre nehmen, um auf die andere Seite zu gelangen. Das Ticket für die Überquerung der Brücke zu Fuß kostet 10 €, unten mit der Schwebefähre 55 Cent. Heute weht ein starker Wind und nachdem ich oben aus dem Aufzug ausgestiegen bin, bläst es mir kräftig um die Ohren. Durch die Metallstreben pfeift der Wind und es rappelt an allen Ecken und Enden. Der Boden ist gar nicht aus Gitter, sondern mit Holzplanken belegt, wäre also vermutlich auch für Adriano machbar. Der Blick ist auf jeden Fall toll und entschädigt für die kalten Ohren! Sehr witzig: wenn man die andere Seite in Portugalete erreicht hat, hört man in Dauerschleife den Titelsong der glorreichen 7. 

In Portugalete wartet Adriano schon auf einer Bank mit Sunny auf mich. Noch ein kurzer Bummel entlang der Promenade und dann nehmen wir 3 die Schwebefähre zurück zum Ausgangspunkt. Dort entdecken wir eine Bar, die Pintxos anbietet, die wir 2 Tage zuvor so gerne in San Sebastian gegessen hätten. Für 10 € packen wir uns 4 Stück auf einen Teller und gönnen uns dazu ein Glas Weißwein. Bis auf die kleinen Bällchen (ich weiß bis heute nicht, was das war) schmeckt alles ausgezeichnet und wir sind praktisch satt für den Tag.

Einer aus unserem Team ist heute noch nicht über die Biscaya-Brücke . Na klar – Schorschi fehlt noch! Auch wir wollen auf unserem weiteren Weg Richtung Westen die 20 km Umweg sparen und nehmen mit Camper die Schwebefähre. Schorschi kostet 2,65 €, dazu nochmal wir 2 für 1,10 €. 

Was für ein toller Tag und ein besonderes Erlebnis. Der Ausflug zur Brücke ist unsere absolute Empfehlung, wenn ihr in Bilbao seid. Besonders die Überquerung zu Fuß solltet ihr in jedem Fall machen.

Castro-Urdiales – unser heutiger Schlafplatz

Als wir nach der Überquerung mit der Schwebefähre noch nach Castro-Urdiales an die Küste fahren, erwischt uns mal wieder der Regen auf dem falschen Fuß. Genau während unseres kurzen Bummels entlang der Strandpromenade schüttet es plötzlich aus Kübeln und wir werden trotz Regenschirm so richtig nass. Ich trage Sunny, denn die würde beim Laufen auf dem Boden danach reif für die Dusche sein. Trotzdem hat auch sie bei der Ankunft am Van ganz nasses Fell und braucht erstmal den Föhn. Weil es schon sehr spät ist, fahren wir einfach nur schnell zum lokalen Friedhof, dessen Parkplatz auf P4N als guter Übernachtungsplatz angepriesen wird. Mit uns stehen eine ganze Reihe von Campern dort, aber es ist wirklich sehr ruhig und wir werden sicher gut schlafen können.