Roadtrip Nordspanien | Kloster Montserrat

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Wir sind im Nordosten angekommen und der Abschied von Spanien naht. Ein Wunschziel steht aber noch auf dem Programm und das gehen wir jetzt in dieser Episode an. Es geht zum Benediktinerkloster Montserrat, das 40 km nordwestlich von Barcelona in den Bergen liegt. Eine gut ausgebaute kurvenreiche Bergstraße führt hinauf und bei klarem Wetter hat man einen tollen Blick auf die markanten Felsen der Region.

Schlafen auf dem Parkplatz beim Kloster

Mit dem Wohnmobil kann man für 20 € auf den Parkplätzen entlang der Straße kurz vor dem Kloster übernachten. Allerdings gibt es keine speziell ausgewiesenen Bereiche für Wohnmobile und man sollte aufpassen, dass man max. 2 Pkw-Plätze belegt. Kommt man erst am späten Nachmittag so wie wir oder sehr früh am Morgen, hat man meist Glück und es sollte ein Plätzchen frei sein. Bei P4N heißt es übrigens, dass man auf dem Busparkplatz nachts bis max. 7 Uhr morgens mit dem Womo stehen kann. Während unseres Aufenthalts sind aber abends, nachts uns am Morgen die Schranken geschlossen – das ist also für uns keine Alternative. Wir finden ein Plätzchen am Straßenrand mit Ausblick – von dort aus sind es ca. 15 Minuten Fußweg zum Beginn des Klostergeländes.

Mit dem Wohnmobil müsst ihr unbedingt dran denken, nicht am Automaten zu bezahlen, sondern an dem Häuschen bei der Ausfahrt. Nur dort zahlt ihr den 24-Stunden-Preis von 20 €. Der Automat würde euch als Bus einstufen und dann wird es richtig teuer. 

Falls ihr nicht mit dem Camper auf den Bergr hinauf fahren möchtet, ist das Kloster auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Auf der Internetseite www.montserrat-tourist-guide.com ist das alles gut beschrieben.

Übernachten erlaubt – 20 € für 24 h
Häuschen an der Einfahrt zum Bezahlen

Besichtigung der Basilika und der Schwarzen Madonna

Unsere Hündin Sunny bleibt im Camper, weil wir noch nicht wissen, wo wir landen und wohin sie mit darf. 

Obwohl es schon recht spät ist – kurz vor 18 Uhr – entscheiden wir uns noch für die Besichtigung der Basilika und der Schwarzen Madonna. Für dieses Ticket zahlen wir 12€. Möchte man die älteste Gesangsschule Europas besuchen und den weltweit bekannten Knabenchor live erleben, muss man sich vorher gut über die Auftrittszeiten informieren. Das Rundum-Sorglos-Ticket mit Zugang zu allen öffentlichen Bereichen kostet 27 €. 

Die Geschichte des Klosters reicht bis ins 11. Jh. zurück. Nachdem die Gebäude Anfang des 19. Jh. von der Armee Napoleons zerstört worden waren, begann man 45 Jahre später mit dem Wiederaufbau und so erhielt Montserrat nach und nach sein heutiges Aussehen. 

Schwarze Madonna

Weil der Besuch der Schwarzen Madonna nur bis 18:25 möglich ist, fahrt unser Weg als erstes dorthin. Es gibt einen separaten Eingang neben der Basilika und nach einigen seitliche Kapellen führt schließlich eine Treppe zum Thronsaal, in dem die Madonna hinter Glas steht. Nur ein Stück ihrer rechten Hand ragt heraus, damit Gläubige diese küssen oder streicheln können. Leider ist der Platz um die Madonna herum sehr eng und wenn viele Besucher da sind, wird man unweigerlich nach vorne geschoben.

Ist man danach wieder eine kleine Treppe hinunter gegangen, lohnt sich der Besuch des Bereichs hinter der Madonna – ein reich geschmückter Raum, der fast an eine eigenständige Kirche erinnert. Nun erreicht man den Cami de l’Ave Maria, den Ave-Maria-Pfad, der vorbei an schroffen Felswänden führt und an dessen Seite lange Gestelle mit brennenden Kerzen stehen. Hier kann man zur Jungfrau Maria beten und als Dank eine Kerze anzünden.

Öffnungszeiten: 08:00 – 10:30 + 12:00 – 18:25

Schwarze Madonna
Ave-Maria-Pfad

Basilika

Am Ende des Ave-Maria-Pfads kommt man ins Atrium vor der Basilika. Der Boden ist dem Marmorboden des Kapitals in Rom nachempfunden und mit lateinischen Inschriften versehen. Beim Betreten der Basilika „platzen“ wir gerade ins Rosenkranzgebet und können uns nur an der Tür aufhalten. Leider dauert dies bis 5 Minuten vor der Abendmesse und so können wir jetzt das Kirchenschiff nicht genauer anschauen. Das ist hier in der Kirche sowieso der Knackpunkt: Es finden so viele Messen und Auftritte des Chores statt, dass eine Besichtigung nur in bestimmten Zeitfenstern möglich ist. 

Öffnungszeiten: 07:00 bis 20:00

Innenraum Basilika
Atrium vor der Basilika

Bergbahn Sant Joan

Diese Bahn startet neben dem Kloster und führt euch in 7 Minuten auf den 1000 Meter hohen Gipfel des Massivs Montserrat hinauf. Von dort aus habt ihr einen schönen Blick auf das Kloster und erlebt das „Drohnenfeeling“ mit eigenen Augen. Wir mit Hund konnten das nicht machen und erleben diese Ansicht auf dem Bildschirm anhand unserer Flugaufnahmen.

Tipps für den Besuch

Tagsüber erscheint das ganze Gelände wie eine kleine Stadt. Es gibt einen Souvenirshop, einen kleinen Supermarkt, ein Bistro, eine Bar und ein Hotel. Zu den Öffnungszeiten ist also auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Das Areal ist riesig und man ist einiges zu Fuß unterwegs. Bis vor das Kloster gibt es einen barrierefreien Zugang – der Besuch der Madonna wird dann schon schwieriger. Vom Busparkplatz aus gibt es einen kostenlosen Shuttle-Bus für Menschen mit Handicap. Das erspart ca. 800 Meter hin und zurück.

Sobald man die Hauptwege verlässt, ist man mehr oder weniger wieder alleine. Es gibt einige Wanderrouten rund um das Kloster. Wir sind kurz auf den gegenüberliegenden Hügel links vom Hotel gelaufen, was ohne allzu große Anstrengung möglich war (kleine Steigung mit ca. 40 Höhenmetern).

Übernachtet ihr mit dem Womo beim Kloster, habt ihr den Vorteil, in den Randzeiten spätabends oder frühmorgens dem großen Besucherandrang zu entgehen. Die öffentlichen Bereiche sind dann natürlich geschlossen, aber die ruhige Stimmung ist einmalig.

Wir hatten das Glück, morgens einen magischen Sonnenaufgang mit Nebel zu erleben – einfach einzigartig. Danach sind wir zum Kloster gebummelt und konnten das morgendliche „Erwachen“ beobachten – Marktstände werden aufgebaut, das Gelände wird von Putzkolonnen gereinigt, die Geschäfte werden beliefert.

Kloster Montserrat am Morgen
Bauernmarkt
Hauptplatz
Sonnenaufgang über dem Nebel vom Parkplatz aus