Diese Zusammenfassung ist speziell für diejenigen, die keine Zeit oder Lust haben, alle Teile unserer Reihe zu lesen bzw. auf YouTube anzuschauen.
Wir zeigen euch 10 Orte in Nordspanien, die aus unserer Sicht absolut sehenswert sind. Die Platzierung von 1 bis 10 hat nichts mit einer Wertung zu tun, sondern entspricht einfach unserem Tourverlauf. Insgesamt haben wir in 5 Wochen 6.000 km zurückgelegt, davon in Spanien 2.800 km. Der Transit durch Frankreich kam dann mit 3.200 km noch dazu.


Straßenkarten für die Tour
Zur Orientierung hatten wir wieder das bewährte ADAC-Tourset dabei. Hier gibt es neben Straßenkarten auch Kurzinfos zu Sehenswürdigkeiten, so dass man sich den Reiseführer sparen kann. Die von uns zusätzlich gekaufte Straßenkarte hätte es nicht gebraucht.
Grundsätzlich nehmen wir zu jeder Tour gerne Straßenkarten auf Papier mit und begnügen uns nicht nur mit dem Navi und Google Maps. Für die Streckenplanung ist eine „Papierkarte“ einfach besser und man kann – so wie wir – die gefahrene Route mit Leuchtstift einzeichnen. Dann wissen auch Tage später noch, wo wir her gefahren sind.


Top 1 San Sebastian (zu sehen in Video #3)
Die meisten starten ihre Nordspanientour im Nordosten des spanischen Baskenlands kurz hinter der französischen Grenze – wir haben das auch so gemacht. Und hier liegt dann auch schon das 1. Highlight – San Sebastian, im Baskischen Donostia genannt.
Die Stadt liegt an einer weiten muschelförmigen Bucht und ist wirklich einen Besuch wert. Ein Bummel entlang der kilometerlangen Strandpromenade endet in der Altstadt, in der es nur so wimmelt von Restaurants und Bars. Hier sollte man in jedem Fall Pintxos probieren, die baskische Variante der spanischen Tapas. Leider war es bei unserem Besuch am Ostersamstag so voll, dass wir keinen Platz gefunden haben – plant also für euren Besuch vielleicht lieber einen ganz normalen Wochentag ein.
Wir haben hier übernachtet: Area Autocaravanas Donosti, Amezketa Bidea 905, 20018 Donostia


Top 2 Bilbao (zu sehen in Video #4)
In und um Bilbao, unserer nächsten Empfehlung, sollte man zwei Dinge auf keinen Fall verpassen – den Besuch des Guggenheim-Museums, alleine schon wegen seiner außergewöhnlichen Architektur, und die Biscaya-Brücke, die ca. 15 km von der Innenstadt entfernt liegt. Hier fährt immer noch die älteste Schwebefähre der Welt, mit der man als Fußgänger für 55 Cent auf die andere Uferseite kommt. Schwindelfreien möchte ich unbedingt die 10 € teure Überquerung der Brücke zu Fuß in 45 Metern Höhe empfehlen – ein einzigartiges Erlebnis.
Wir haben hier übernachtet: einfacher Parkplatz, 15C Mendibil Kalea, 48940 Leioa


Top 3 Bufones de Pria (zu sehen in Video #5)
Die Luft in Felsspalten, die bis auf Meereshöhe reichen, wird durch den Druck der Wellen komprimiert und hochgedrückt, so dass ein lautes Geräusch entsteht. Von diesen Spalten gibt es hier einige und es ist schon etwas unheimlich, dort herum zu laufen. Vielleicht habt ihr Glück und könnt sogar die Wasserfontänen sehen, die nur bei Sturm durch die Spalten weit in die Höhe schießen. Bei uns war das Wetter einfach zu gut!
Ein absolutes Muss ist unserer Meinung nach ein Abstecher zu den Bufones de Pria. Nicht nur, dass die zerklüftete Küste sehenswert ist – es gibt hier ein Naturphänomen, das wir noch nie zuvor in unserem Leben gesehen bzw. gehört haben.
Wir haben hier übernachtet: einfacher kostenloser Parkplatz in 15 Minuten Entfernung zu den Bufones, 56 Calle Llames, 33591 Playa de Guadamia


Top 4 Riaño (zu sehen in Video #6)
Vermutlich noch ein kleiner Geheimtipp ist im Südwesten der Picos de Europa das Städtchen Riaño am gleichnamigen Stausee. Wenn man hier gutes Wetter erwischt, ist das Bergpanorama vom Aussichtspunkt aus einfach spektakulär. Für die Rückfahrt zur Küste sollte man die Strecke über den Tarna-Pass auf der CL-635 wählen. Wir waren praktisch alleine auf der Straße und konnten uns an der herrlichen Landschaft nicht satt sehen.


Top 5 Playa de las Catedrales (zu sehen in Video #7)
Einer der ganz großen Höhepunkte unserer Reise war sicherlich der Playa de las Catedrales, der Strand der Kathedralen. Wir hatten das Glück, bei herrlichem Wetter sowohl Flut als auch Ebbe erleben zu können, was wir jedem ausdrücklich raten, denn der Kontrast der Gezeiten ist unbedingt sehenswert. Ein Besuch erfordert in der Hochsaison etwas Vorausplanung, denn zu Ostern und im Hochsommer muss man meist Wochen vorher kostenlose Tickets buchen. Deshalb ist es auf jeden Fall besser, stressfrei in der Nebensaison hierher zu kommen.
Wir haben hier übernachtet: einfacher Parkplatz direkt bei den Kathedralen (nicht bei P4N)


Top 6 Cabo Ortegal (zu sehen in Video #8)
Die Küste Nordspaniens hat so einiges zu bieten, unter anderem jede Menge Leuchttürme. Uns hat am besten der am Cabo Ortegal im äußersten Norden Galicians gefallen, denn mit seiner herausragenden Lage an einer dramatischen Steilküste hebt er sich von anderen ab. Auch hier waren wir wieder fast alleine – das Frühjahr ist also, was den Besucherandrang angeht, eine sehr gute Jahreszeit.
Wir haben hier nicht übernachtet, aber in der Nebensaison wäre es auf dem Parkplatz direkt links vor dem Leuchtturm möglich (kein Verbot). ACHTUNG: nicht direkt bei den Felsen parken – STEINSCHLAG!!!


Top 7 Santiago de Compostela (zu sehen in Video #9)
In Nordspanien sollte man nicht nur der Küste entlang fahren, sondern auch mal Abstecher ins Hinterland einplanen. Ein Ort, den viele ansteuern, ist Santiago de Compostela mit seiner Kathedrale, dem Endpunkt der Jakobswege. Für uns war es die schönste Stadt, die wir auf unserer Reise besucht haben. Auf dem Platz vor der Kirche haben wir einige Zeit verbracht und die Ankunft der Pilger beobachtet. Es spielten sich viele emotionale Szenen ab, die auch uns als Beobachter berührten. Danach lädt die schöne Altstadt mit ihren engen Gassen zu einem Bummel und einem Gläschen in einer der vielen Bars ein.
Wir haben hier nicht übernachtet, aber den offiziellen Stellplatz mit Tagesticket (4,10 €) zum Besuch der Stadt genutzt. Großer einfacher Parkplatz an einer recht befahrenen Straße: Aparcadoiro dos Salgueiriños, 8 Rúa Manuel María, 15705 Santiago de Compostela (Übernachtung + 10 €)


Top 8 Las Medulas (zu sehen in Video #10)
Auf dem weiteren Weg Richtung Osten sind wir durch Landschaften gefahren, die wir so nie in Spanien vermutet hätten. Die über 2000 Jahre alten Überreste der wichtigsten römischen Goldmine in Las Medulas sind unsere 8. Empfehlung für euch. Durch die von Menschen geschaffenen rötlichen Felsformationen führen einige Wanderwege und mit genügend Zeit – wir hatten die leider nicht – kann man auch noch eine der Goldminen besichtigen.
Wir haben hier nicht übernachtet, aber einen kostenlosen Parkplatz am Ortseingang von Las Medulas zum Besuch der Felsen genutzt. Übernachten ist hier vermutlich problemlos und ruhig möglich: CV-191-2, 24442 Carucedo


Top 9 Santo Domingo de Silos (zu sehen in Video #10)
Kurz vor Abschluss unserer Nordspanientour hat uns ein ganz besonderes Kloster die emotionalsten Momente des Urlaubs beschert – Santo Domingo de Silos. Nach Besichtigung des wunderschönen Kreuzgangs mit seinen kunstvollen Steinmetzarbeiten haben wir an der Abendmesse teilgenommen. Der Gottesdienst besteht praktisch nur aus den gregorianischen Gesängen der Benediktinermönche und traf uns mitten ins Herz. Dieses Erlebnis werden wir nie mehr vergessen.
Wir haben hier nicht übernachtet, aber einen kostenlosen Parkplatz am Ortseingang zum Besuch des Klosters genutzt (5 Minuten zu Fuß). In der Nebensaison ist hier sicher auch eine Übernachtung möglich: 74 Calle Santo Domingo, 09610 Santo Domingo de Silos


Top 10 Bardenas Reales (zu sehen in Video #11)
Und da sind wir auch schon beim letzten Punkt unserer Top 10 – der Halbwüste Bardenas Reales. Die darf nun wirklich auf keiner Nordspanientour fehlen, auch wenn der Camper danach in allen Ritzen Sandstaub hat. Je nach Tageszeit und Sonnenstand erstrahlen die Felsen in unterschiedlichem Licht und man fühlt sich tatsächlich etwas wie im wilden Westen. Der 34 km lange Rundkurs ist auch mit einem normalen Womo ohne Allrad gut zu fahren.
Wir haben hier übernachtet: Schotterplatz neben dem Caravanas Parking, Calle de las Bardenas, 31513 Arguedas (kostenlos)


Tanken
Zum Tanken haben wir euch in Video #7 schon einiges erzählt. Im Internet sind die Seiten Komparing.com und ballenoil.es für einen groben Preisvergleich sehr nützlich – wir hatten in Nordspanien mit entsprechender Vorausplanung immer die Gelegenheit, eine der günstigsten Stationen anzufahren. Damit konnten wir durchaus bis zu 20 Cent pro Liter Diesel sparen.


Übernachten
Auf dieser Tour haben wir tatsächlich ganz entgegen unserer Gewohnheiten oft auf Stellplätzen übernachtet, vor allem bei Stadtbesichtigungen. Die meisten davon waren kostenlos, ebenso wie in vielen Fällen der Bezug von Frischwasser. Nur selten haben wir gebührenpflichtige Plätze aufgesucht, eigentlich nur dann, wenn wir wegen des Videoschnitts mal wieder viel Strom brauchten.
Mit dem Freistehen gab es im ländlichen Raum nirgendwo Probleme, zumindest zu unserer Reisezeit im April/Mai. Wir halten uns natürlich immer an die Regeln und zeigen kein Campingverhalten. Trittstufe bleibt eingefahren, keine Markise oder Stühle raus, kein Grillen vor dem Fahrzeug usw. In Naturschutzgebieten wie z.B. den Picos de Europa ist Übernachten grundsätzlich verboten.
Straßen
Die von uns gefahrenen Strecken waren bis auf eine Ausnahme in einem sehr guten Zustand, die Autobahnen nahezu leer. Innerorts kann es manchmal ganz schön eng werden wegen überstehender Balkone und Erker. Deshalb haben wir Ortsdurchfahrten kleiner Dörfer so gut es ging vermieden. In Großstädten ist das Parken einfach so am Straßenrand meist unmöglich. Daher sind wir dort immer auf offizielle Stellplätze gegangen, die entweder kostenlos waren oder ein günstiges Tagesticket anboten.
Internet
Als YouTuber haben wir natürlich einen besonders großen Datenhunger, was das Internet angeht. Meine 4k-Videos sind dann auch schon mal 10 GB groß, die hochgeladen werden wollen und daher kaufen wir gerade auf Touren gerne eine lokale SIM-Karte mit viel Datenvolumen.Spanien ist da mehr oder weniger ein Vorzeigeland. Wir haben in einem Vodafone-Shop kurz hinter der Grenze für 20 € eine Prepaid-Karte mit 140 GB gekauft, die locker für 24 Tage gereicht hat. Der Empfang war bis auf eine Ausnahme in einem sehr engen Tal überall hervorragend. Die von uns eigentlich favorisierte DIGI-Mobil-Karte wollte man uns im Supermarkt nur mit spanischem Wohnsitz und Bankkonto verkaufen. Eventuell geht das nur in einem richtigen Ladengeschäft von Digi-Mobil.
Einkaufen
Meistens haben wir uns selbst verpflegt und waren daher 2 mal die Woche im Supermarkt. Außerhalb größerer Städte gibt es große Discounter, auch Lidl und Aldi findet man dort. Die Preise unterscheiden sich nicht großartig von Deutschland und das Angebot ist riesig. Der frische Fisch ist äußerst verlockend, aber darauf verzichten wir im Camper wegen des Geruchs gerne.
Auswärts essen
Wir waren nur 5 Mal auswärts essen und dies meist in Tapas-Bars mit Terrasse. Wenn man mehrere dieser Kleinigkeiten bestellt, wird man aber locker satt. Ein ausgiebiges Abendessen war für uns alleine deshalb schon nicht möglich, weil man Hunde in den meisten Fällen nicht mit ins Restaurant nehmen darf und es war abends einfach noch zu kalt, um gemütlich draußen zu sitzen.
Reisen mit Hund
2 Dinge sind in Spanien mit Hund zu beachten.
1. Wie gerade schon erwähnt sind in den meisten Restaurants und Bars in den Innenräumen Hunde nicht erlaubt. Im Außenbereich wird es unterschiedlich gehandhabt – mal ja, mal nein. Freundlich nachzufragen kann aber nie schaden.
2. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt ebenfalls vielerorts ein Hundeverbot. Bis 10 kg geht manchmal mit einer Transportbox, aber wer hat das schon im Urlaub mit. Oft heißt es auch, dass 1 Hund pro Bus erlaubt ist, aber wenn ihr wartend an der Haltestelle steht, wisst ihr ja nicht, ob schon einer mitfährt. Es gibt einfach keine einheitliche Regelung, weil die Busgesellschaften meistens in Privatbesitz sind. In San Sebastian hatten wir Glück, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass man mit Hund von einem weit entfernten Stellplatz einfach mit dem Bus in die Stadt fahren kann.
Land und Leute
Der Norden Spaniens an der Atlantikküste ist unbedingt eine Reise wert. Dramatische Küsten und historische Städte bieten so viel Abwechslung, dass wir gut und gerne noch ein paar Wochen hätten bleiben können.
Das Wetter ist natürlich nicht planbar und kann einem schon mal einen Strich durch die Rechnung machen. Die baskische Küste ist deshalb bei uns etwas zu kurz gekommen. Danach hatten wir aber mehr als 2 Wochen puren Sonnenschein und die Temperaturen waren perfekt für unsere Art des Reisens. In den Sommermonaten Juli/August würden wir nicht gerne Stadtbesichtigungen unternehmen wollen, daher war für uns der Monat April vermutlich optimal.
Die Spanier waren alle wahnsinnig hilfsbereit, wenn wir mal wieder vor einem Parkautomaten standen und den Text nicht sofort verstanden haben. Auch unsere Erfahrungbei den 2 Arztbesuchen war durchweg positiv, trotz der Sprachhürden.
Wir haben uns sehr wohl und als Camper willkommen gefühlt – das ist nicht mehr überall so!
Ausgaben
Nur als kleine Orientierung liste ich hier mal ganz grob unsere Ausgaben auf. Jeder setzt im Urlaub ja andere Prioritäten und wir sind da nicht unbedingt repräsentativ, aber es ist ein Anhaltspunkt.
Größter Posten wird bei jedem vermutlich das Tanken sein – so auch bei uns. Wir sind wegen der niedrigeren Preise mit leerem Tank nach Spanien ein- und mit vollem ausgereist und haben in den 3,5 Wochen dafür 520 € ausgegeben. Lebensmittel zur Selbstversorgung schlagen mit 260 € zu Buche, Tapas-Barbesuche mit 120. 5 Übernachtungen auf kostenpflichtigen Stell- oder Campinplätzen haben uns mit Strom 90 € gekostet. Die Zahlen hier gelten nur für unsere dreieinhalb Wochen in Spanien. Die Kosten für die 2 Wochen Hin- und Rückreise durch Frankreich kamen noch obendrauf.
