Das gute Wetter bleibt uns erhalten und so genießen wir eine herrliche Fahrt über einen Teil des Helgelandskysten-Wegs, bevor wir am Polarkreis ankommen.

09.06.2022 Von Trondheim zum Helgelandskystenweg
Nach mehreren Tagen mit vielen Fahrstunden schreien unsere Knochen nach Bewegung und wir nutzen die Umgebung an unserem Schlafplatz in Hommelvik zu einem 5 km-Spaziergang entlang des Trondheimfjords.
Das Wetter ist ein Traum und so wollen wir heute noch den Helgelandskystenweg erreichen, damit wir auch dort etwas von der Landschaft haben. Es stehen also viele Kilometer an, die aber wie im Flug vergehen, weil die Gegend einfach so wunderschön ist. Zunächst geht es über die E6 Richtung Norden, bevor es kurz vor Harren Richtung Høylandet und Küste geht.




Am Abend erreichen wir nach der Fährüberfahrt von Holm nach Vennesund unseren Schlafplatz, der zwar direkt an der Straße liegt, aber außerhalb der Fährzeiten kommt hier kein Auto vorbei. Wir stehen direkt am Meer und erleben wohl einen der schönsten (und spätesten) Sonnenuntergänge unseres Lebens. Sundown ist um 00:01, Sunrise um 02:15. Die Nacht – wenn man das bei der Helligkeit überhaupt so bezeichnen kann – ist also sehr kurz. Ich bekomme sowieso kein Auge zu, weil es einfach zu schade wäre, das Rollo zu schließen. Da schau ich mir doch lieber das prächtige Farbenspiel am Himmel an – das vergesse ich nie mehr!
Adriano steht um 02:00 sogar nochmal auf und lässt die Drohne fliegen – Bilder für die Ewigkeit!!!








10.06.2022 Helgelandskystenweg
Nach dieser recht kurzen Nacht strahlt heute auch wieder die Sonne mit unseren Gesichtern um die Wette. Im Hinterkopf haben wir, dass ab morgen 6 Tage Regen angekündigt ist. Also wollen wir heute möglichst viel von der wunderschönen Touristik-Route sehen. Meistens entlang des Wassers schlängelt sich die Fv17 in nördliche Richtung. Immer wieder wird die Fahrt durch eine Fähre unterbrochen, was bei diesem Wetter natürlich ein absoluter Jackpot ist. Wir können uns gar nicht satt sehen und die Speicherkarten der Kameras werden mit Material „geflutet“. Die letzte Fähre nach Nesna geht erst um 21:20; danach heißt es natürlich noch einen Schlafplatz finden.
Das gelingt uns am Sjonafjord, auch wieder direkt an der Straße. Der Ausblick in den Fjord ist uns wegen der Büsche nicht möglich, aber in der Ferne kann man das Meer und einige der Inseln sehen. Zwischendurch kommen noch ein paar Schafe am Camper vorbei und wir blicken mal wieder auf einen orangeroten Himmel mit Bergen im Vordergrund. Wo Bitteschön soll morgen der Regen herkommen?







11.06.2022 Polarkreis
Leider haben die Wetter-Apps Recht behalten – schon in der Nacht fängt es an zu schütten. Zum Frühstück empfangen uns tief hängende Wolken und man sieht kaum 50 m weit. Heute heißt es nur noch schnell zum Polarkreis und dann wieder ab in den Süden mit der Hoffnung auf besseres Wetter.
Bis zum Besucherzentrum Polarkreis sind es ca. 130 km, die sich aber wie immer über knapp 3 Stunden hinziehen. Unterwegs gehen wir auch noch in Mo i Rana zur V/E, und so ist es 16:00, bis wir unser Tagesziel erreichen. Zum Glück regnet es gerade nicht und so können wir die „Pflichtaufnahmen“ vor dem außergewöhnlichen Gebäude trocken in den Kasten bringen. Meine Turnschuhe taugen allerdings überhaupt nicht für den kurzen Weg hinauf zu den „Steinmännchen“ durch den Schneematsch – das macht Adriano alleine.
Ich stöbere derweil im Shop, schreibe eine Postkarte mit dem legendären Stempel an unsere Jungs zuhause und kann der Versuchung nicht widerstehen, ein paar Andenken zu kaufen. Außerdem sehen wir hier unseren 1. Elch – nein, nicht wie ihr denkt in freier Wildbahn, sondern ausgestopft in einer Ecke des Geschäfts.
Gegen 18:00 treten wir unsere Reise gen Süden an – 560 km sind es bis Trondheim, wo wir sicher nicht vor morgen Abend ankommen werden. Die 1. Zwischenübernachtung machen wir in Korgen auf einem sehr ruhigen Parkplatz der Gemeinde.







12.06.2022 Fahrt nach Trondheim
Weiter geht es über die schnellste Verbindung nach Trondheim, der E6. Zufällig kommen wir dort noch an einem Wasserfall vorbei, dem Laksforsen, an dem wir kurz Halt machen. Außerdem durchfahren wir das bekannte Nordland-Tor auf der E6, das aus Richtung Süden kommend die Ankunft in Nordland signalisiert. Meistens regnet es aber und so erreichen wir erst spät am Abend die Stadt. Wir haben keine Lust mehr auf Kochen und beschließen, zum 1. Mal echt norwegisch essen zu gehen. Eine Empfehlung im Netz schickt uns ins Altstadtviertel zum alten Gasthaus Baklandet Skydsstation. Dort steht Rentiereintopf auf der Speisekarte – wir bestellen aber vorsichtshalber nur 1 Portion, dazu noch einen Salatteller mit Hähnchenbrust. Gute Wahl, denn der Eintopf ist jetzt nicht so überragend und wir sind froh, dass wir davon nur 1 Portion aufessen müssen.
Nach dem Essen regnet es immer noch; da macht es keinen Sinn, noch in der Stadt herumzulaufen. Wir fahren fürs Schlafen zu einem Parkplatz außerhalb von Trondheim bei der Kirche Tillringen. Mal sehen, was der nächste Tag bringt?



