Die 1. Tour des Jahres führt uns nach Portugal. Geplant ist eine Rundreise im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, dann durchs Hinterland an die Algarve und von dort aus entlang der Atlantikküste zurück. Es ist noch früh im Jahr und so wird es besonders im Bergland noch recht frisch sein. Für das Küstengebiet hoffen wir aber auf ideale Reisetemperaturen. Ob alles so läuft wie gedacht seht ihr, wenn ihr uns die nächsten Wochen in den Videos und hier im Blog begleitet.

Anreise durch Frankreich und Spanien
1.800 km sind es von uns im Südwesten bis an die nordportugiesische Grenze. Damit wir nicht wieder so lange rumtrödeln und ewig brauchen, bis wir in unserem Reiseland ankommen, entscheiden wir uns diesmal für die Autobahnen. Das ist in Frankreich nicht ganz billig – 150 € werden es zum Schluss mit unserem in Klasse 1 eingestuften Womo. Dazu kommen nochmal 18 € für die spanischen Autobahnen. Die Investition hat sich aber gelohnt, denn es ist viel stressfreier im gleichmäßigen Tempo auf den Autobahnen als das Rauf und Runter auf kurvigen Landstraßen. Und so erreichen wir auch schon nach 4 Fahrtagen die Grenze!
Start der N2 in Chaves
Die Nationalstraße N2 (Estrada Nacional 2 oder auch Rota Nacional 2) beginnt in Chaves mit dem km-Stein 0. Zuerst holen wir uns aber noch den Etappenpass – ein kleines Büchlein, in dem man an 35 Stationen Stempel sammeln kann und so „gezwungen“ ist, auch mal im Zickzack zu fahren. Außerdem brauchen wir eine portugiesische SIM-Karte für unseren Router, damit wir wie gewohnt YT-Videos hochladen können. Hier haben wir uns für den Anbieter MEO entschieden, der für 35 € eine Datenkarte mit umlimitiertem Volumen anbietet (Tarif Enjoy). Der Kauf funktioniert völlig reibungslos – man benötigt weder eine portugiesische Adresse noch Bankkonto. Nun sind wir startklar für die ersten Kilometer.
Infos zur N2: https://www.rotan2.pt
Infos zur SIM-Karte: https://loja.meo.pt/produto/meo/cartao-enjoy-todo-o-trafego-incluido?cor=Cartão%2030%20Dias&modalidade-compra=pronto-pagamento




Stempelstellen auf der N2
Nach 37 km ist schon der 2. Stempel fällig. Zum Glück gibt es auf jeder Seite im Büchlein zur entsprechenden Station einen QR-Code, der auf die offizielle Internetseite der N2 und zu den gewünschten Infos führt. Ich marschiere ins Rathaus und der Pförtner weiß sofort Bescheid. Er gibt mir sogar 2 Stempel – einen von der km-Marke 30 und einen von der 37. Läuft!!! Kurz darauf auch schon der nächste Stop in Vila Real. Mich beschleicht das Gefühl, dass diese Stempelsammelei alle 25 bis 30 Kilometer unter Umständen nervig werden könnte.
Die N2 selbst ist auf den ersten hundert Kilometern teilweise in einem schlechten Zustand (Schlaglöcher), so ass wir manchmal nur 30 kmh fahren können. Und so dauert es bis zum späten Nachmittag, bis wir Santa Marta de Penaguião erreichen. Dort gibt es einen Aussichtspunkt und einen kostenlosen Stellplatz mit Blick in die Weinberge. Die Straße führt zwar direkt am Platz vorbei, aber ich hoffe auf wenig Verkehr in der Nacht.
Abstecher ins Douro-Tal
Der nächste Tag führt uns auf Abwege ins Douro-Tal, einem der bekanntesten Weinbaugebiete Portugals. Bis Pinhão gibt es eine ca. 30 km lange Straße, die direkt am Fluss entlang führt und immer wieder schöne Ausblicke bietet. Pinhão selbst macht auf uns keinen einladenden Eindruck und so fahren wir weiter nach Tabuaco. Hier kann man im Tourismusbüro eine spezielle Uhr (Rijomax) bestaunen. die von 1945 bis 1973 von einem portugiesischen Uhrmacher gebaut wurde und im Guinessbuch der Rekorde einen Platz gefunden. hat. Sie zeigt nicht nur die Zeit an, sondern auch Mond- und Sonnenphasen, Jahreszeiten und vieles mehr. Seit 2003 läuft sie nicht mehr, denn bei einem Umzug ist sie stehen geblieben und der 2002 verstorbene Schöpfer hat keinem verraten, wie sie funktioniert. Adriano als Schweizer hat angeboten, sich das Ganze mal anzusehen, aber die Dame vom Tourismusbüro hat dankend abgelehnt :-).
Für uns geht es zurück über die N2 ins nicht weit entfernte Lamego.


Lamego
Hier möchten wir uns die berühmte Kirche ‚Santuario de Nossa Senhora dos Remedios‘ anschauen. 686 Stufen führen zur auf einem Hügel gelegenen Kirche. Direkt am Fuß der Treppe gibt es einen großen kostenlosen Parkplatz, der jetzt im März nicht stark frequentiert ist.
Die Treppe hat zwischendurch immer wieder Wände, die mit Azulejo-Fliesen verkleidet sind. Viele sind aber defekt und alles macht einen etwas maroden Eindruck – die ganze Treppe könnte mal eine Auffrischung vertragen. Sunny schlägt sich tapfer und schafft es wirklich alleine bis ganz oben. Adriano investiert noch 2,50 € und besteigt den Kirchturm, der außer der Aussicht auf Lamego (die hat man sowieso vom Hügel) nichts weiteres zu bieten hat. So treten wir schnell wieder den Rückweg an, denn am späten Nachmittag liegt hier alles im Schatten und es wird empfindlich kühl.
Nach einem Abendessen im Schorschi packe ich mich nochmal warm ein und filme schnell die angestrahlte Treppe zur Kirche – ein recht schöner Anblick. Schlafen können wir einfach auf dem Parkplatz mit 10 anderen Wohnmobilen. Jetzt in der Nebensaison wird das keinen stören.

