Pech haben wir mit der Suche nach Schlafplätzen am Meer (Osterferien sei Dank) und so zieht es uns wieder mehr ins Hinterland. Bei dieser Gelegenheit entdecken wir die „kleinen Alpen“ mit der Stadt Les Baux-de-Provence und einem etwas unbekannteren Aquädukt, dem Barbegal. Danach kommt aber das große Bauwerk dran, die Pont du Gard, die wir bei bestem Wetter besuchen. Dort bleiben wir so lange, dass es für den geplanten Besuch in Avignon nicht mehr reicht.
8. Tag 17.04.2022
Zur Übernachtung sind wir bei einem Weingut – nicht über France Passion – kurz vor Aigues-Mortes gelandet. Das Städtchen – von einem Kollegen empfohlen – wollen wir uns heute anschauen. Die Wiese beim Winzer ist gut besucht, aber sieht mit den zahlreichen Pinien recht hübsch aus und hat uns eine ruhige Nacht beschert.
Meine Osterüberraschung heute morgen? Eine geplatzte Coladose im Kühlschrank und eine einstündige Putzaktion! Der anfängliche Ärger verfliegt bei dem tollen Wetter schnell und es ist ja auch nichts kaputt gegangen. Alles, was sich durch Putzen beseitigen lässt, ist halb so schlimm, oder?


In Aigues-Mortes finden wir recht schnell einen kostenlosen Parkplatz in einem Wohngebiet ganz nahe der Altstadt. Hier sind wir sehr überrascht über die wirklich imposante Stadtanlage mit der umlaufenden komplett erhaltenen Stadtmauer. Wir laufen einmal quer durch, machen unzählige Fotos und wollen über den nördlichen Teil wieder zu Schorschi zurück laufen. Hier scheint das „Epizentrum“ der mittelalterlichen Stadt zu sein, denn wir erwischen eine Gasse und einen Platz mit vielen Geschäften und Restaurants. Heute am Ostersonntag ist nun wirklich der Bär los – alles, was 2 Beine hat, scheint unterwegs zu sein! Ich gönne mir nur noch schnell ein Eis und dann zieht es uns wieder in ein ruhigeres Plätzchen zum Schorschi. Aber sehr schön war’s! Wir fahren noch kurz hinter die Stadtmauer und Adriano kann tatsächlich auch noch die Drohne steigen lassen. Perfekt!!!






Auf dem Weg zu unserem heutigen Schlafplatz an der Pont Galicien kommen wir an zwei schönen Étangs vorbei, dem Étang du Charnier und dem Étang du Crey. Wunderschöne Landschaft!
Beim Naschen von Überbleibseln des gestrigen Abendessen passiert mir dann das 2. Unglück des heutigen Tages! Die Plastikdose mit Reis und Curry fällt auf den Teppich vor der Spüle – schon wieder Sauerei!!! Ich bin aber auch dappig!!! Zum Glück ist es mehr Reis als Sauce, so dass sich das meiste trocken zusammen kratzen lässt. Aber etwas riecht der Teppich nun doch – nun ja, wir krabbeln ja nicht mit der Nase auf dem Boden rum und Sunny wird es aushalten.

Unser Schlafplatz unterhalb der Brücke Pont Galicien verwöhnt uns mal wieder mit einem tollen Sonnenuntergang und wie immer schaffen wir es nach dem Abendessen nicht mehr, auch noch irgendeinen Film zu schauen. Nach dem Abwasch ist es meist so spät, dass wir einfach nur noch müde ins Bett fallen. So auch heute!




9. Tag 18.04.2022
Meine innere Uhr weckt mich gerade noch rechtzeitig zu einem wieder mal spektakulären Sonnenaufgang am Canal du Rhône à Sète. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesen wunderschönen Farben und an Schlafen ist hinterher sowieso nicht mehr zu denken. Also frühstücken wir recht früh, bevor wir nochmal ein paar hundert Meter zum Étang du Charnier. In einer Haltebucht mache ich ein paar Aufnahmen und Adriano schafft es auch noch, die Drohne steigen zu lassen.



Eigentlich stünde jetzt Arles auf dem Programm, aber als wir durch die Stadt fahren, ist fast kein Durchkommen. Heute am Ostermontag ist dort irgendeine Veranstaltung und es herrscht Verkehrschaos. Natürlich ist an einen Parkplatz nicht zu denken und uns kommt beim Blick in die Straßenkarte spontan die Idee, Richtung Chaine des Alpines zu fahren, den sogenannten kleinen Alpen. Für uns als Alpenkenner ist diese Bezeichnung natürlich etwas übertrieben, aber die Felsformationen haben schon eine kleine Ähnlichkeit. Auf dem Weg liegt das Aquädukt Berbegal, das wir zunächst übersehen (wir halten es für eine alte Mauer), dann aber doch noch finden und anschauen. Es wäre schade gewesen, hier einfach vorbei zu fahren. Obwohl die meisten Bögen zerstört sind, ist es doch eindrücklich und sehenswert.


Ziel des heutigen Tages ist dann Les Baux-de-Provence, eine auf einem Felsen gebaute Stadt mit Burgruine. Weil es schon spät am Nachmittag ist, finden wir recht gut einen Parkplatz direkt am Fuße der Altstadt. Auch hier geht es wieder steil den Berg rauf, und es sind doch noch recht viele Leute unterwegs. Wieder einmal schlendern wir durch malerische Gassen, vorbei an schönen Restaurants, bis wir die Burgruine erreichen. Der Eintritt ist uns erwartungsgemäß mit Hund versperrt, würde sich aber sowieso nicht mehr lohnen, weil gerade alles schließt. Eigentlich wollten wir noch etwas trinken gehen, entscheiden uns dann aber dagegen, weil wir ja noch einen Schlafplatz suchen müssen und Abendessen auf dem Programm steht.


Wir fahren also wieder zurück ins Rhône-Tal, weil wir am nächsten Tag zur Pont du Gard möchten. Als Schlafplatz bietet sich laut Park4Night ein Parkstreifen auf einer Rhône-Insel bei Comps an. Hier sind wir alleine und erleben – mal wieder – einen tollen Sonnenuntergang beim Kochen.


10.Tag 19.04.2022
Es ist nicht weit bis zur Pont du Gard. Im Internet habe ich gelesen, dass es keine kostenlosen Parkmöglichkeiten für einen Campervan gibt, die halbwegs in der Nähe des Aquädukts liegen. Ich lasse mich dazu verleiten, 2 Online-Tickets zum ermäßigten Preis von 8€ zu erwerben (sonst 9,50€), weil ich denke, man kommt sonst gar nicht zum Bauwerk. Auf dem Parkplatz und bei der Pont angekommen merken wir recht schnell, dass das ein Trugschluss war. 1 Ticket hätte gereicht; nur wenn man ins Kino möchte oder ins Museum, hätten wir 2 gebraucht. Dort können wir ja sowieso nicht mit Hund hin – also reingefallen!
Die Anlage um das Aquädukt ist nicht mehr wiederzukennen. Wir waren vor ca. 20 Jahren mit den Kindern schon hier. Da fuhr man noch indie Nähe, Steg einfach aus und machte ein paar Fotos. Heute ist es eine professionell aufgemachte Anlage mit Bistro, Museum, Kino, Information etc.. Die Pont selbst hat sich auch herausgeputzt. Das ehemals durch Luftverunreinigungen schwarze Bauwerk strahlt in gelbem Sandstein und wir verbringen mehr als 2 Stunden auf dem Gelände. Sehr sehenswert!



Unser heutiger Schlafplatz ist mal wieder ein Weingut, das wir bei France Passion in Sernhac gefunden haben. Wir können dort zwar nicht auf die vorgesehen Wiese, weil gerade Wein angefüllt wird und die Anlage die Zufahrt versperrt. Aber die Alternative direkt vor den Weinreben ist das noch schöner! Natürlich kaufen wir Wein – diesmal 2 Flaschen – und genießen die 1. davon beim Abendessen vor Schorschi in der untergehenden Sonne. Es soll der letzte sonnige Tag sein vor einer Regenwoche – oh je!




Routen Teil 3


