Die nächsten Tage verbringen wir am Meer. Wir wandern in den Calanques, verbringen aber auch einfach nur entspannte Stunden mit der wundervollen Aussicht auf die Côte d’Azur.
16.Tag 25.04.2022
Eigentlich habe ich mir den Wecker zum Sonnenaufgang gestellt, den ich auf gar keinen Fall verpassen will. Das war aber gar nicht nötig. Ich bin so aufgeregt, dass ich die halbe Nacht nicht schlafen kann und pünktlich um 06:30 mit der Kamera parat stehe. Und es ist tatsächlich mein schönster Sonnenaufgang der letzten Jahre. Blutrot verfärbt sich der Himmel und ich löse alle Kameraknöpfe aus, die ich zur Verfügung habe.




Nach diesem fantastischen Tagesanfang planen wir, noch etwas weiter die Küste Richtung Hyères zu fahren. Dort gibt es das Cap Garonne, an dem wir etwas wandern gehen wollen. Außerdem müssen wir etwas fahren, damit sich die Lithium von Schorschi wieder füllt – ich habe Videos geschnitten und das Macbook zieht wahnsinnig viel Strom.
Die empfohlene Rundwanderung von 1,6 km weiten wir auf knapp 3 km aus und begehen den Küstenwanderweg in der Nähe der still gelegten Kupfermine. Es bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die Küste und die vorgelagerten Inseln. Der kleine Ausflug hat sich wirklich gelohnt.


Auf dem Rückweg zu unserem Schlafplatz der vorigen Nacht (dort war es so schön) kaufen wir noch schnell ein paar Erdbeeren im Intermarché, quälen uns durch den Großstadtverkehr von Toulon, und erreichen nach 90 Minuten (für 35 km) endlich wieder unseren persönlichen Traumstellplatz. Diesmal sind wir wirklich alleine und genießen abermals einen perfekten Abend!
17.Tag 26.04.2022
Ich genieße mal wieder einen herrlichen Sonnenaufgang an unserem Schlafplatz und öffne später die Hecktüren, um die Aussicht zu genießen. Ein besseres Bett gibt es nicht auf dieser Welt – danke Schorschi, dass du uns an diese Orte führst!!!


Heute soll es nun endlich zum Wandern in die Calanques gehen. Das hatten wir ja ein paar Tage vorher wegen des schlechten Wetters verschoben. Im Netz habe ich gelesen, dass die meisten Wanderwege bei der Uni von Marseille in Luminy starten, wo es auch einen kostenlosen Parkplatz gibt. Allerdings müssen wir nun fast 2 Stunden wieder zurück Richtung Westen fahren.
Vorher geht es auch noch zur V/E-Station in Sanary-sur-Mer. Die ist super und kostet 5 €, was wir gerne zahlen.


Kurz nach 15:00 können wir endlich unseren Fußmarsch starten. Wir wählen die Route zum Aussichtspunkt Belvedere, weil man von dort aus schön in die Bucht Sugiton runterschauen kann. Angegeben ist eine Zeit von 1 Stunde – wir brauchen mit den ganzen Foto- und Filmstops sicher wie immer mehr.
Der Wanderweg ist eine von uns sogenannte Touristenautobahn; 2-3 m breit und mit wenig Steigungen, also sehr gut zu laufen. Was unterwegs erschreckt ist die Aussicht auf die Universitätsbauten. Wie kann man nur in ein so schönes Tal solche hässlichen großen Gebäude und Hochhäuser stellen?
Mit uns sind bei diesem Traumwetter natürlich viele andere unterwegs – auch Studenten, die diese Strecken zum Joggen nutzen. Unterwegs überholt uns sogar ein Krankenwagen, der wohl zu einem Einsatz unten in der Bucht gerufen wurde. Wir erreichen nach der angegebenen Zeit den Hügel mit dem Aussichtspunkt und genießen erstmal die herrliche Sicht auf die Küste. Weit unten in der Bucht sind tatsächlich einige Schwimmer zu sehen und einige springen auch von den Felsen ins Wasser. Zur höchsten Stelle des Belvedere ist es dann doch etwas Kraxelei – da muss man also trittsicher sein und etwas beweglicher, um große Stufen zu erklimmen.
Auf der einen Seite sieht man also die Sugiton-Bucht, auf der anderen sogar die etwas größere Margiou-Bucht, in der Boote vor Anker liegen und in der auch einige Gebäude zu erkennen sind. Für uns lohnt sich aber der Abstieg in die Buchten nicht, denn zum Schwimmen ist es uns eh zu kalt.







Der Rückweg geht schneller – weniger Fotos – und so kommen wir gegen 18:00 nach 9 km wieder bei Schorschi an. Kurz nach Abfahrt stehen wir im Stau – keine Ahnung, was da los ist (Uni?). Auf jeden Fall wird es nichts aus dem gemütlichen Kaffee an einer schönen Stelle, weil wir sonst kein Baguette mehr fürs Abendessen bekommen. Kurz vor Geschäftsschluss erwischen wir noch eine geöffnete Bäckerei in Cassis und fahren dann noch die Strecke zu unserem bekannten Schlafplatz am Cap Siecé zurück. War anstrengend heute und so wird es auch an diesem Abend nichts mit Kinoabend im Schorschi.
18.Tag 27.04.2022
Der Tag beginnt mal wieder mit……
….Sonennaufgang!!!


Wir beschließen, nach dem gestrigen Wandertag mit viel Fahrerei heute Schorschi stehen zu lassen. Ich werde den 2. Teil unseres Roadtrips für YouTube fertig machen und Adriano geht joggen. Den Van parke ich so, dass ich bei geöffneter Hecktür aufs Meer schauen kann und dabei mit dem Notebook meinen Film fertigstelle. So einen Arbeitsplatz hatte ich auch noch nie! Sunny leistet mir Gesellschaft und darf ausnahmsweise auf einem getragenen T-Shirt auf der Matratze bei mir liegen. Zwischendurch muss ich kurz Umparken, weil Modellflieger heute hier üben und wir etwas im Weg stehen. Bei der Gelegenheit gibt es auch noch ein paar Portraits von Schorschi an diesem tollen Ort.


Nachdem Adriano vom Joggen zurück und geduscht ist, wird gemütlich Kaffee getrunken. Unsere Solartasche verrichtet mal wieder gute Arbeit und wir beobachten bei der Gelegenheit hinter Schorschi Fotoaufnahmen eines Unterhosen-Modells – lustig!


Routen Teil 5

