Rondane Landschaftsroute

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Heute nehmen wir euch mit auf die Route durch den Rondane Nationalpark, dem ältesten Norwegens. Leider hatten wir recht schlechtes Wetter (sumpfige Böden) und konnten nicht wie geplant laufen gehen, u.a. auch wegen des Betretungsverbots des Nationalparks während der Kalbungsperiode der Rentiere (Mai/Juni). So gibt es diesmal nur spärliche Bilder der Route, die wir aber nicht einfach unter den Tisch fallen lassen wollten.

Aussichtspunkt Sohlbergplassen

Streckenverlauf

Die Strecke ist 75 km lang, führt von Folldal nach Venebygd und ist ganzjährig befahrbar. Auf ungefähr halber Strecke in Enden empfiehlt sich ein Abstecher zur Sollia-Kirche, die 1738 eingeweiht wurde. Leider ist auch hier wie so oft die Kirche meistens abgeschlossen, so dass ein Besuch des Innenraums nicht möglich ist.

Strecke zwischen Folldal und Venebygd

Sehenswürdigkeiten

Im Rondane Nationalpark gibt es 10 Berggipfel höher als 2.000 Meter. Auf den Hochebenen leben die einzigen echten wilden Rentiere Skandinaviens; sonst sind es die domestizierten Tiere der Samen, die man im hohen Norden antrifft. Die Herden im Park stehen unter besonderem Schutz, weshalb man den Park vor einigen Jahren erheblich vergrößert hat, Wege verlegte und ein Betretungsverbot während der Kalbungsperiode Mai/Juni verhängt hat.

Entlang der Strecke gibt es unzählige Wandermöglichkeiten, die allerdings im Mai/Juni (siehe obern) nur eingeschränkt begangen werden können. Ein Muss ist der Stopp am Aussichtspunkt Sohlbergplassen, dessen Ausblick Vorlage für das berühmte Gemälde „Winternacht in Rondane“ von Harald Sohlberg war.

Einen Abstecher wert ist in jedem Fall die Sollia-Kirche im gleichnamigen Ort. Sie liegt exponiert auf einem Hügel und hat eine skurrile Entstehungsgeschichte. Im Mittelalter wurde die Kirchenpflicht in Norwegen eingeführt, d.h. jeder Norweger musste einmal pro Woche einen Gottesdienst besuchen. Von Sollia aus war es aber sehr weit bis zur nächsten Kirche, der Weg beschwerlich und im Winter gefährlich, so dass es hier sogar zu Todesfällen gekommen ist. Deshalb. hat man sich zum Bau einer Kirche in Sollia entschieden, um den Einwohnern den riskanten Weg zu ersparen.

Sollia Kirke
Umgebung von Sollia

Beste Reisezeit

Wir waren Mitte Juni dort unterwegs und haben erst vor Ort erfahren, dass es im Mai/Juni das Betretungsverbot wegen der Kalbung bei den Rentieren gibt. Nicht nur deswegen empfehlen wir den Besuch im Herbst. Das Farbspiel der Natur mit den gelb/roten Blättern der Bäume zusammen mit den weißen Rentierflechten auf dem Boden muss etwas ganz Besonderes sein (siehe Fotos auf www.visitnorway.de). Auch der Winter mit den vielen Wintersportmöglichkeiten scheint eine gute Reisezeit zu sein, denn die Norweger selbst verbringen hier oft ihren Langlaufurlaub.

Kombinationsmöglichkeiten

In der Nähe von Rondane liegen 2 weitere Nationalparks – der Jotunheimen und der Dovrefjell Nationalpark, die sicher auch einen Besuch lohnen. Im Dovrefjell kann man mit etwas Glück Moschusochsen sehen, im Jotunheimen (übersetzt „Heim der Riesen“) liegen die höchsten Berge Norwegens.

Wanderwege im Moschusochsengebiet
Massiv im Jotunheimen Nationalpark

Lillehammer

Auf dem Weg bietet sich ein Besuch in der kleinen Olympiastadt Lillehammer an. Man kann die Skisprungschanzen aus nächster Nähe kostenlos besichtigen und dort die unzähligen Stufen vom Ende bis zum Anfang der Schanze erklimmen. Uns hat besonders der Besuch im Freilichtmuseum Maihaugen gefallen. Über 200 historische Gebäude wurden dort zusammen getragen, u.a. auch eine Stabkirche, in der man dann endlich auch mal einen Innenraum zu Gesicht bekommt. Mehrere Guides sind über das Gelände verteilt und geben gerne Auskunft zu den jeweiligen Gebäuden (in englischer Sprache).

Infos zu Maihaugen auf https://www.visitnorway.de/listings/das-museum-maihaugen/33941/

Olympiaschanzen
Olympisches Feuer im Stadion (von Adriano entzündet)
Museum Maihaugen
Guide im Museum Maihaugen

Infomaterial

Im Internet gibt es eine perfekte Seite mit allen Infos zu den 18 Routen —> www.nasjonaleturistveger.no

Die Seite kann in deutscher Sprache aufgerufen werden, bietet interaktive Karten und auch aktuelle Infos wie Baustellen oder Wintersperren.

Nur mit dem Navi des Campers hat man keinen guten Überblick über die Umgebung zur Streckenplanung. Deshalb haben wir gerne eine althergebrachte Straßenkarte dabei. Hier leistet uns in Norwegen eine kostenlose Beilage zu einer Camperzeitschrift sehr gute Dienste, die es in jeder Tourist-Info gibt. 

Campingführer Norwegen
kostenlose Straßenkarte

Außerdem haben wir das Buch ‚Faszination Norwegen‘ von Ingrid Nilsen gekauft. Die gebürtige Norwegerin beschreibt alle 18 Landschaftsrouten, gibt einen kurzen Sprachkurs für Touristen, nennt die Kochrezepte für einige bekannte norwegische Gerichte und hat den ein oder anderen Insidertipp parat.