Wenn es in den Sommermonaten heiß wird, fahren wir gerne an die herrlichen Schweizer Seen, um dort zu baden. Die Wasserqualität ist 1a und die Farben bei Sonnenschein reichen von türkisblau bis smaragdgrün. Allerdings ist das Wasser wegen der Schneeschmelze oft bis in den Juli hinein recht kalt, aber das hält uns meistens nicht vom Schwimmen ab.
Auch diesmal erreichen wir erst in der Abenddämmerung den Thunersee. Adriano lässt sich aber nicht davon abhalten, noch eine Runde im See zu drehen. Nach einer ruhigen Nacht in Aeschi oberhalb von Spiez fahren wir zum Brienzer See in den Ort Iseltwald. Hier starten wir zu einer 6km langen Wanderung auf dem Uferweg zu den Giessbach-Wasserfällen. Zum Glück führt der Weg am schattigen Ufer entlang, denn es ist schon mächtig heiß. Wir nehmen nicht die Standseilbahn zum Grandhotel Giessbach, sondern wählen den Fußweg entlang des plätschernden Baches. Beim Hotel wimmelt es von Touristen – ist halt Hochsaison. Deshalb halten wir es auch nur kurz aus und laufen schnell wieder zum See zurück. So verschwitzt wie wir jetzt sind heißt es also ab ins kühle Nass. Die Badestelle liegt allerdings direkt neben der Mündung des kalten Giessbaches; deshalb fühlen sich die 17 Grad angebliche Seetemperatur hier überhaupt nicht so an. Ich brauche geschlagene 10 Minuten, bis ich ganz im Wasser bin. Nach diesem erfrischenden Bad geht es dann mit dem Schiff in 17 Minuten zurück nach Iseltwald. Adriano steht leider 10 Minuten in der Schlange am Ticketschalter und kann kaum die schöne Fahrt genießen.

Blick auf Iseltwald
Zurück bei Schorschi entscheiden wir spontan, heute mal draußen zu grillen. Wir finden einen Grillplatz oberhalb von Brienz mit einer tollen Aussicht auf den See – hier sind wir ganz alleine. Diesmal ist Adriano fürs Grillen der Würschtl zuständig – ich mache nur einen Salat. Der Tag endet mit einem perfekten Sonnenuntergang und wir haben es nicht mehr weit bis zu unserem Schlafplatz am Flugplatz Meiringen.

Sonnenuntergang am Brienzer See
Am nächsten Morgen geht es über den Brünigpass zum Lungernersee, den wir schon von einigen Besuchen mit einem Mietcamper kennen. Leider weht ein recht kalter Wind, weshalb wir keine Lust auf einen Sprung ins Wasser haben. Trotzdem ist es immer wieder schön hier. Nun wartet der Ägerisee im Kanton Zug auf uns, wo wir noch nie waren. Auch hier gibt es keine Sonne, die zum Baden einlädt, weshalb wir nach der Übernachtung auf dem offiziellen Stellplatz von Unterägeri nur noch kurz zum Morgarten-Denkmal fahren. Für einen Schweizer wie Adriano Pflichtbesuch, für mich aber auch sehenswert. Vor mehr als 700 Jahren gab es hier die 1. Schlacht der Eidgenossen gegen die Habsburger mit Sieg für die Urschweizer.
Kurzentschlossen wählen wir den Weg übers Ibergeregg Richtung Einsiedeln. Es gibt eine Umleitungsstrecke in Schwyz, die uns einige Extrarunden und Nerven kostet, aber dann sind wir auf dem richtigen Weg. Die Straße ist recht schmal und es zeigt sich mal wieder, dass es gut ist, einem Postauto hinterher zu fahren. Das hat nämlich immer Vorfahrt und so können wir einfach still und heimlich „folgen“. Man wundert sich immer, wie sicher und schnell die Fahrer dieses doch große Gefährt durch die Kehren steuern – wir kommen kaum hinterher. An der Passhöhe parken wir und bummeln zu einem nicht weit entfernten Bergbeizli, in dem es ein feines kühles Panasch gibt. Als wir dann am Sihlsee ankommen, fängt es tatsächlich an zu regnen und alle Pläne des Wanderns sind endgültig erledigt. Also nur noch schnell in den Coop und dann Richtung Zürichsee zur Suche nach einem Schlafplatz. Am See selbst können wir nicht bleiben, denn dort gibt es folgenden Tag einen Marathon, weswegen schon überall Park-Verbotsschilder stehen. So fahren wir in den Ort Hinwil oberhalb des Zürichsees auf einen großen unter Bäumen gelegenen Parkplatz an der Höhenstraße. Mal wieder sind wir ganz alleine und verbringen eine ruhige Nacht mit Regengeprassel auf dem Dach (ich kann dabei immer am besten schlafen).

Schorschi mit „Heiligenschein“
Am folgenden Sonntag geht es dann schon wieder nach Hause, allerdings noch mit einem Stop am Greifensee. Es ist warm und trocken, also können wir zumindest etwas Spazierengehen. Der Ort Greifensee ist recht klein, hat aber viele hübsche alte Fachwerkhäuser. Nach einem Kleien Imbiss auf dem Parkplatz ruft aber die Autobahn; schließlich fahren wir noch mehr als 3 Stunden nach Hause bei dem großen Verkehr (ist halt Ferienzeit).