August – es ist immer noch sehr heiß! Trotzdem zieht es uns in die Schweiz in der Hoffnung, dass es in den Bergen auf der Höhe etwas angenehmere Temperaturen hat. Diesmal steht der Kanton Fribourg auf dem Plan – für uns eine recht unbekannte Gegend. Wir fahren den Jaunpass, wandern auf dem Berg Vounetz, durchlaufen die Jaunbachschlucht und besuchen erstmals die mittelalterliche Altstadt von Fribourg.
Badestopp am Thuner See
Auf dem Weg Richtung Bern wird uns im Van so warm, dass wir spontan einen kleinen Bade-Umweg machen. Der Thunersee ist für uns schon nach 2,5 Stunden erreichbar, wir kennen eine schöne Badestelle in der Gemeinde Faulensee, also nix wie hin. Am späten Nachmittag bei diesem Wetter sind fast alle Parkplätze belegt, ao dass wir ein Stück zurück laufen müssen, um dann festzustellen, dass auf der Wiese Hundeverbot ist. Also heißt es für mich wieder zurück zu Schorschi, denn Sunny muss während unseres kurzen Sprungs ins Wasser im Van bleiben. Zum Glück stehen wir im Schatten, so dass es für sie gut auszuhalten ist.
Endlich landen wir im herrlich kühlen und klaren Wasser, ziehen kurz eine Runde und können frisch das letzte Stück fahren.


Jaunpass
Wenn man vom Thunersee ins Simmental fährt, gibt es irgendwann einen Abzweig auf den Jaunpass, der direkt in den Kanton Fribourg führt. Die Strecke ist wunderschön und wenig befahren – ein Riesenspaß! Sogar die Drohne kann uns während der Kehren ein Stück begleiten.




Aus der geplanten Übernachtung am Pass wird aber nichts – überall Verbotsschilder für Womos. Das heißt also doch wieder ins Tal (hoffentlich ist es dort zum Schlafen nicht zu heiß?). Auf halber Strecke nach Gruyère schauen wir uns noch einen P4N-Platz an, der aber hoffnungslos überfüllt ist. So müssen wir wirklich ganz runter fahren und landen schließlich recht unromantisch auf einem Parkplatz direkt an einer viel befahrenen Straße, aber mit schöner Aussicht aufs Schloss Gruyère. Es wäre jetzt schon viel zu spät, noch länger etwas Schöneres zu suchen. Schnell noch etwas essen und ab ins Bett – wir sind beide todmüde. Der Maxxfan läuft und es lässt sich aushalten.


Charmey mit Gipfeltour am Vounetz
Am nächsten Morgen kündigt sich ein heißer Tag mit Sonne pur an. Wir müssen also auf einen Berg hoch, um der Hitze etwas zu entkommen. Unsere Wahl fällt auf den Vounetz in Charmey, auf den eine nicht zu teure Bergbahn führt, denn eine Wanderung hinauf wäre für mich heute unvorstellbar. Ein Ticket hin und zurück kostet pro Person 23 CHF – das investieren wir heute mal.
Oben angekommen starten wir die Panoramatour, die als einfacher Spaziergang gekennzeichnet ist und in knapp 1 Stunde um den Gipfel herum führen soll. Einfach??? Von wegen!!! Es geht über einen schmalen Bergpfad ziemlich steil bergab, natürlich mit herrlicher Aussicht. Wenn man dann den Abstieg bis zur Auberge de Tissineva geschafft hat, muss man über einen breiten Schotterweg die 150 Höhenmeter wieder hinauf, und zwar in praller Sonne. Der Schweiß läuft in Strömen, mir wird mal wieder schwindelig, aber irgendwie schaffe ich es doch zurück zur Bergstation. Wer kommt auf die Idee, diesen Weg als einfach einzustufen?
Oben angekommen laufen wir zur Wiese, von der aus die Gleitschirmflieger starten und schauen ihnen eine Weile zu. Danach noch schnell den kurzen Weg zum Gipfelkreuz und schon geht es mit der Bergbahn wieder runter ins Tal.




Jaunbachschlucht
Der Tag ist noch jung und wir erhoffen uns in der Jaunbachschlucht etwas kühlere Temperaturen. Der Weg entlang des Flusses soll durch Wald führen und ebenfalls gut zu gehen sein. Parken können wir direkt am Einstieg in die Schlucht – perfekt!
Ein wirklich schöner Weg verläuft nun entlang des Flusses mit leichtem Anstieg, immer wieder gibt es Tunnel in der Enge und wir wundern uns, dass kein Eintritt verlangt wird. Die Pflege des Wegs mit all den Geländern zur Absturzsicherung und mehrere Holztreppen müssen instand gehalten werden. Toll, dass dies einfach so begangen werden kann. Nach 1,5 Stunden verlassen mich allerdings nach der Hitze oben am Berg und den mittlerweile vielen Kilometern die Kräfte und ich habe keine Lust mehr, die letzten zahlreichen Treppenstufen zur Staumauer des Lac de Montsalvens hinauf zu steigen. Ich warte im Schatten auf Adriano, der von diesem Abstecher nach schon 15 Minuten schweißgebadet zurück kommt und bestätigt, dass mir der Aufstieg sicher nicht gut getan hätte, zumal sich mein Fuß mit der instabilen Sehne wieder meldet und schmerzt.


Der Rückweg flussabwärts geht nun etwas schneller und ich bin froh, wieder am Van zu sein. Uns beiden ist nach einer kühlen Dusche und Abendessen. Nur Lust zum Kochen habe ich nicht. Also fahren wir nach Bulle und suchen uns ein Restaurant. Was sich auf TripAdvisor erst gut anhört, entpuppt sich dann als kleiner Reinfall, aber wir werden zumindest satt.
Geschlafen wird heute einfach am Tenniscenter von Bulle auf dem nachts kostenlosen und ruhigen Parkplatz.


Stadt Fribourg
Das Wochenende ist schon wieder zu Ende und ein Wetterumschwung kündigt sich an mit heftigen Gewittern. Wir wollen aber versuchen, auf dem Rückweg noch ins nahe gelegene Fribourg zu fahren. So oft sind wir schon auf der Autobahn vorbei gekommen; jetzt wollen wir endlich die Altstadt besichtigen.
Mit einem Womo altstadtnah einen Parkplatz zu finden ist allerdings mehr als abenteuerlich. Die Plätze im Zentrum sind für Womos verboten, daher müssen wir unten am Fluss im Mottaweg nahe der St. Johann-Brücke parken (Tipp aus P4N). Der Weg dorthin ist sehr eng und wir sind froh, nur mit einem Kasten unterwegs zu sein.


In nur 250 m Entfernung liegt die Standseilbahn, Le Funi genannt, die Fußgänger in die knapp 60 m höher gelegene Altstadt bringt. Es ist eine Wasserballastbahn, d.h. der obere und untere Wagen sind mit einem Seil verbunden, der Tank des oberen Wagens wird mit Wasser gefüllt. Werden nun die Bremsen gelöst, zieht der obere schwerere Wagen beim Hinabfahren den unteren hinauf. Genial, oder?


Nun können wir gemütlich durch die alte Stadt schlendern. Schlimm, dass wir hier nicht schon eher waren. Die alten Gebäude sind wirklich wunderschön, auch die Kathedrale thront majestätisch auf dem Hügel. Wenn nicht die sehr dunklen Gewitterwolken immer näher kommen würden, könnte man es hier gut noch länger aushalten. In der Altstadt stehen überall rote Stühle, die mit Namen berühmter Persönlichkeiten beschriftet sind und zum Sitzen auffordern. Wir beeilen uns aber, den Hügel wieder hinunter zu laufen, noch schnell zur Berner Brücke, der ältesten der Stadt und dann am Fluss Saane entlang wieder zurück zum Schorschi. Genau 1 Minute, bevor es anfängt zu schütten, sitzen wir im Van – Punktlandung! Jetzt noch einen schönen Kaffee und dann ab nach Hause!



