Nach 1 Woche auf den Lofoten nehmen wir euch in diesem Blog mit auf die Strecke bis zum größten Gezeitenstrom der Welt, dem Saltstraumen.
Waschmaschine in Svolvær 05.09.24
Die Stadt Svolvaer möchten wir bis 17 Uhr erreichen, weil wir nochmals eine Waschmaschine brauchen. Sunny hat etwas Sauerei in ihrem Hundebett gemacht und so steuern wir das Servicegebäude am Hafen von Svolvær an. Die Wertmünzen für die Wama (50 NOK pro Waschgang, Trockner kostenlos) muss man bis 17 Uhr in der Touri-Info gekauft haben, sonst wird das nichts mehr mit dem Waschen. Dort erzählt man mir, dass heute besonders viele Münzen gekauft wurden und ich mit langer Wartezeit zu rechnen habe. Na Prost Mahlzeit! Dazu habe ich ja irgendwie so gar keine Lust, aber da muss ich wohl durch.
Und es ist tatsächlich so: Vor mir sind mindestens noch 3 Personen dran und alle mit mehr als einer Maschine. Zu allem Unglück ist eine von 2 Waschmaschinen defekt, so dass sich alles noch mehr in die Länge zieht, obwohl alle schon nur das Schnellprogramm von 15 Minuten wählen. Ich komme erst um 20 Uhr dran, wähle auch das Kurzprogramm, hänge dann aber bei den Trocknern fest. Diese arbeiten nicht gut und alle müssen quasi eine Ladung 2 Stunden drin lassen, um ein gescheites Ergebnis zu erzielen. Da würde ich vermutlich noch bis weit nach Mitternacht hier warten und so entscheide ich mich fürs Trocknen mit dem Föhn im Camper, was erstaunlich schnell geht. Zwischendrin haben wir uns eine Pizza zum Mitnehmen im Restaurant neben unserem Parkplatz geholt, damit ich nicht auch noch kochen muss. Schlechte Entscheidung, denn das war wohl die schlechteste Pizza, die wir seit Jahren gegessen haben. Nun nur noch schnell einen Schlafplatz suchen und ab ins Bett.
Grunnførfjord 06.09.24
Bevor wir die Lofoten endgültig verlassen, drehen wir noch eine Extrarunde über die Fv888. Jetzt im September steht die Sonne frühmorgens schon ziemlich tief und vieles liegt noch im Schatten. Trotzdem ist die Strecke wunderschön und wir sind mal wieder nahezu die einzigen, die sich heute hierher verirren. Ein kleines Teilstück der Strecke verläuft auf einem Damm mitten durch den Fjord und man fühlt sich ein bisschen, als ob man durchs Meer fährt.


Das Wetter schlägt leider um und auf den Lofoten wird es ein paar Tage regnen. Richtung Narvik soll es aber viel besser sein – also nichts wie hin!
TIP zur Routenplanung auf den LOFOTEN
Noch ein kleiner Tip für euren Aufenthalt auf den Lofoten. Wählt eure Route am besten so, dass ihr am Vormittag auf der Südostseite unterwegs seid und am Nachmittag auf der Nordwestseite. Dann habt ihr am wenigsten Schatten durch die Berge, besonders wenn die Sonne schon so tief steht wie bei uns im September. Ist natürlich nur wichtig, wenn ihr Glück habt und die Sonne auch scheint.

Abstecher zum Abisko-Nationalpark in Schweden 08.09.24
Kurz vor Narvik lockt uns ein Abstecher in den Abisko-Nationalpark kurz hinter der schwedischen Grenze, die nicht weit entfernt ist. Zudem soll gerade dort in der Gegend die Chance auf Polarlichter besonders groß sein und darauf warten wir ja schon eine ganze Weile. Die Fahrt hat uns aber einige Stunden gekostet und so schlafen wir erstmal kurz vor der Grenze auf norwegischer Seite. Hier in den Bergen gibt es jede Menge kleine Flüsse und Seen, in denen sich der Himmel wunderschön spiegelt und so starten wir noch ein paar Drohnenrunden, bevor es ins Bett geht.
Am nächsten Morgen fahren wir die gut 30 km bis Abisko bei leicht dunstigem Himmel und entscheiden uns für eine Rundwanderung von 7 km Länge. Die Herbstfarben der Bäume sind herrlich und die 2 Stunden sind ein Genuss fürs Auge. Die groß angekündigten Elche und anderen Säugetiere wie Rentiere und Hermeline sehen wir aber mal wieder nicht und so fahren wir am Nachmittag wieder zu dem uns bekannten Schlafplatz auf norwegischer Seite.




Fahrt nach Engeløya 09.09.24
Heute soll es an Narvik vorbei auf die Insel Engeloya gehen. In Narvik ist es plötzlich so warm, dass wir sogar die kurzen Hosen wieder rausholen und die Sonnenbrille zum Einsatz kommt. Die E6 Richtung Süden führt in weiten Teilen direkt an der Küste entlang und es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke aufs Meer.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Westküste der Insel Engeloya und steuern einen angepriesenen Stellplatz direkt am Strand von Bøsanden an. Hier hoffen wir für den nächsten Tag auf die angekündigten kreideweißen Sandstrände und das kristallklare Wasser, das in der Sonne smaragdgrün schimmern soll. Die Aussicht auf die Lofotenwand soll ebenfalls sehr gut sein.
Aber es soll ganz anders kommen!
Fahrt nach Bodø 10.09.24
Was für ein Pech!!! Ausgerechnet heute regnet es und wirft unseren Plan für den heutigen Tag komplett über den Haufen. Richtiges Sauwetter und so wird es ein Fahrtag mit der kompletten Strecke bis Bodo. Geschlafen wird auf einem Parkplatz bei einem Sportplatz in Løding – nicht schön, aber guter Ausgangspunkt für den nächsten Tag.
Saltstraumen 11.09.24
Der größte Gezeitenstrom der Welt, der Saltstraumen, ist nur 10 km von unserem Schlafplatz entfernt. Am Parkplatz kurz vor der Brücke rechts findet man eine Übersichtskarte der Umgebung und auch eine Tabelle mit den Zeiten für Ebbe und Flut. Dies haben wir schon vorab im Internet abgerufen. Der Tiefstand des Wassers soll heute Vormittag um 10:44 sein, der Höchststand um 17:06. Wir wollen zu beiden Zeiten hier sein, denn nirgendwo im Internet kann man Angaben dazu finden, wann die Strudel am größten sind. Die Mondphase ist heute denkbar schlecht, denn wir befinden uns genau zwischen Voll- und Neumond, den Zeiten, zu denen es in jedem Fall den größten Tidehub gibt.
Der Weg vom Parkplatz zum Wasser ist kurz und so stehen wir 5 Minuten später mit vielen anderen Kreuzfahrttouristen neben dem stark fließenden Wasser. Eindrücklich ist das Ganze schon, aber wir hätten es uns doch spektakulärer vorgestellt. Wenigstens die Drohne kann von oben einen großen Strudel schön filmen – von der Seite aus kommt das einfach nicht so rüber. Ich laufe noch extra auf die Brücke rauf, um von dort aus den Blick nach unten zu haben, aber irgendwie sieht es eher wie eine Schlammmasse aus, die vor sich hin wabbert. Kann heute auch einfach nur am Licht liegen, dass sich wegen durchziehender Wolken immer wieder ändert.
Nachdem wir auch das wieder einströmende Wasser bei Flut am Nachmittag sehen, sind wir der Meinung, dass die größten Strudel morgens bei Ebbe zu sehen waren.
Zwischendrin sind wir am Ufer des Saltstraumen spazieren gegangen. Das Wasser ist herrlich klar und in 1 km Entfernung gibt es ein nettes Café mit Aussicht aufs Wasser. Die beim Parkplatz ausgeschilderten Womo-Plätze sind übrigens nur für den Tagesbesuch gedacht – Übernachten ist nicht erwünscht.
Wir fahren am Spätnachmittag noch weiter in südlicher Richtung auf der Fv17, dem Helgelandskystenweg entgegen.

