Roadtrip Portugal #9 | Peniche, Óbidos und Buddha-Garten in Bombarral

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Wir sind auf dem Weg zu 3 weiteren Attraktionen im Großraum Lissabon –  Peniche, Obidos und Bombarral. Peniche begeistert uns mit der tollen Steilküste, Obidos mit seinem wunderschönen mittelalterlichen Ortskern und Bombarral mit einem 35 Hektar großen fernöstlichen Garten. 

Peniche

Dieser Küstenort ist wohl in der Surferszene beliebt mit seinen Stränden und gemäßigten Wellen. Deshalb sind wir aber nicht da! Wir fahren direkt Richtung Cabo Carvoeiro, denn auf dem Weg dorthin liegt eine spektakuläre Felsenküste mit interessanten Steinformationen. Bei manchen dieser Gebilde sieht es so aus, als ob jeden Moment der „Deckel“ abfallen wird. Am Cabo hoffen wir auf einen schönen Sonnenuntergang, aber wie so oft tauchen genau zur richtigen Uhrzeit am Horizont Wolken auf. Als Schlafplatz wählen wir heute einen kostenlosen Womo-Parkplatz nahe Peniche.

Stellplatz Peniche

Bei uns ist mal wieder eine Waschmaschine fällig und der Stellplatz in Peniche bietet am nächsten Tag ideale Bedingungen. Er glänzt nicht mit Schönheit , dafür aber mit vorbildlichen Einrichtungen, die nach dem Baukastenprinzip gezahlt werden. Man zahlt nur das, was man braucht.  

Die 2 Waschmaschinen (4,50 €) und 2 Trockner (3,50 €) sind in einem Top Zustand und ich habe das Glück, dass ich den Raum für mich alleine habe. 3 Ladungen jage ich durch und schaue mir unterdessen den Platz etwas genauer an. Markierte Plätze auf Beton, umgeben von einer Mauer – wahrlich keine Schönheit, aber die Services sind Spitze. Super saubere Sanitärräume mit Duschen (1 € für 6 Minuten) und Toiletten (0,50 € unbegrenzt), Föhn, Grillplatz, V/E (3 €, falls man nicht übernachtet), Waschplatz mit Leiter zur Dachreinigung. Solch eine Ausstattung habe ich noch nie auf einem Platz gesehen – wirklich 1. Sahne.

Der Mitarbeiter an der tagsüber besetzten Rezeption ist übrigens wahnsinnig nett, wechselt mir mehrere Geldscheine in Münzen für die Waschmaschine und hilft auch, als der Trockner wegen eines verstopften Lüftungssiebs nicht anspringen will.

Adresse Stellplatz: Rua da Liberdade 12, 2520-322 Peniche

Óbidos

Nächste Station ist für uns Obidos – für viele die schönste Stadt Portugals. Der Ortskern, wie man ihn heute sieht, stammt aus dem Mittelalter und ist geprägt durch enge Gassen und eine vollständig erhaltene Stadtmauer. Folgt man mit dem Camper dem großen Aquädukt, landet man auf dem Womo-Stellplatz, von dem es nur in 5 Minuten zur Altstadt sind. Tagsüber parkt man kostenlos, für eine Übernachtung zahlt man 6 €. 

Zur Zeit findet gerade ein großes Schokoladenfestival statt. Gleich am Stadttor werden wir begrüßt von einer Verkostung portugiesischer Mon Cheries. Natürlich kann ich da nicht Nein sagen und Adriano holt mir eins für 1,50 €. Er serviert mir auf Serviette einen Schokoladenbecher, der mit Kirschlikör gefüllt ist, obendrauf verziert mit einer Kirsche an Zahnstocher. Letztere nehme ich mir zuerst vor – gut so, denn da gibt es auch noch einen Kern, der ausgespuckt werden muss. Den Schokobecher mit Likör schiebe ich mir komplett in den Mund, was mir tatsächlich ohne Kleckern gelingt. Lecker war’s, aber ein Mon Cherie ist doch viel einfacher zu essen.

Nun bummeln wir durch die hübschen Gassen und erklimmen zum Schluss auch noch die Stadtmauer. Die ist nichts für Leute mit Höhenangst und ich bin erstaunt, dass Adriano mit mir dort oben entlang läuft. Auf einer Seite gibt es eine Mauer mit Zinnen, aber der Weg ist nur 1 Meter breit und auf der anderen Seite geht es stellenweise mehr als 10 Meter ungesichert runter. Die Warnschilder übertreiben nicht! Nach 2 Stunden haben wir genug gesehen und fahren noch zum Womo-Stellplatz ins 14 km entfernte Bombarral. Adresse: Rua da Antiga de Passadem Nigel (bellende Hunde nebenan und Gewerbebetrieb mit geschäftigem Betrieb ab 8 Uhr)

Buddha-Eden-Garten in Bombarral

Den Buddha-Garten hätten wir nicht entdeckt, wenn wir nicht das ADAC-Tourset Portugal gehabt hätten. Dort ist er nämlich als Attraktion gelistet. Der Park ist ungefähr 20 Jahre alt und wurde vom Besitzer des Weinguts Bacalhoa gegründet aus Protest gegen die Zerstörung der Buddhas in Bamyan, Afghanistan durch die Taliban.

Es gibt unzählige Statuen, die in China gefertigt wurden – hierzu wurden mehr als 6000 Tonnen Marmor und Granit benötigt. Das Wetter ist ein Traum und wir wandern mehr als 3 Stunden durch die Anlagen. Leider gibt es kaum Sitzgelegenheiten und so sind wir nach 5 km ziemlich platt. Das zentral gelegene Café fährt jetzt in der Nebensaison auch noch auf Sparflamme und es gibt weder Eis noch einen gescheiten Kaffee. Den gibt es für uns im Schorschi, aber nicht ohne beim Ausgang noch 2 Flaschen leckeren Rostwein gekauft zu haben.