Dieser kurze Wochenendtrip führt uns ins Schweizer Jura zum Gebiet rund um Delémont (Delsberg), Porrentruy (Pruntrut), St. Ursanne und Saignelégier.
Die Folgen des Hochwassers der vergangenen Woche(n) sind immer noch spürbar, zumindest im Flachland. An unserem 1. Übernachtungsplatz in Laufen führt der Fluss Birs noch so viel Wasser, dass es furchteinflößend ist, wenn man an der Straße am Ufer unterwegs ist. Zum Glück soll es am Wochenende trocken bleiben.
Am Samstagmorgen schauen wir uns zunächst die schöne Kantonshauptstadt Delémont mit der sehenswerten Altstadt an. Danach geht es Richtung Norden über kleine Straßen ins Gemeindegebiet von Pleigne. Plötzlich sehen wir ein Willkommensschild von Frankreich!? Diese Straße führt tatsächlich völlig unbemerkt ins Nachbarland – keine Grenzkontrollen weit und breit. Nach 1 Minute geht es aber links wieder in die Schweiz zurück. Puhh – kurz kamen wir ins Schwitzen, weil doch momentan noch PCR-Tests für die Einreise nach Frankreich notwendig sind und darauf waren wir ja überhaupt nicht vorbereitet. Nun aber ab zum Schloss Porrentruy. Es ist wenig los und wir können praktisch direkt vor dem Schlossinnenhof unseren Van parken. Bei sonnigem Wetter wäre die Aussicht sicherlich schöner. Wir erklimmen die Treppe zum alten Wachturm hoch, ahnen nichts und stehen plötzlich nach dem Öffnen der Tür in fast völliger Dunkelheit im Inneren, beschallt von gruseliger Musik einer Videovorführung per Beamer. Adriano beleuchtet mit seinem Handy eine Steintreppe und geht weiter hoch. Ich suche mit Sunny das Weite und rette mich schnell wieder ins Freie. Hinterher erzählt Adriano, dass er oben unter dem Gebälk des Turms ein Falkengelege entdeckt hat mit Jungvögeln, die sich um eine Maus gestritten haben.
Wir kochen uns jetzt etwas Leckeres, sind danach so müde, dass es erst mal ein Mittagsschläfchen gibt. Am späten Nachmittag fahren wir über eine kleine Passstraße nach St. Ursanne, das genau richtig für einen kleinen Abendbummel ist. Nun steht noch die Suche nach einem Schlafplatz an. Eigentlich möchten wir auf direktem Weg nach Saignelégier, aber eine Straßensperrung zwingt uns zu einem Riesenumweg im Dunkeln bei Nebel und leichtem Nieselregen. Leicht genervt landen wir dann per Zufall in Bellelay, das sich am nächsten Tag als Glücksfall entpuppt. Wir stehen nämlich auf dem Parkplatz des Maison de la Tête de Moine, ein Museum, das die Geschichte des berühmten Käses dokumentiert und das wir uns natürlich ansehen. Das genau sind diese ungeahnten Plätze, die wir erst entdecken, seitdem wir mit dem Van unterwegs sind. Auf dem Weg nach Saignelégier reißt der Himmel immer mehr auf und die Fahrt über das Hochplateau ist dann doch noch sehr schön. Nur die Pferde, von denen Adriano die ganze Zeit spricht und für die die Gegend berühmt sein soll, sehen wir nicht. Nach einer schönen Kaffee-Kuchenpause geht es dann schon wieder nach Hause.